Olympische Winterspiele 2014 Sotschi
Die Wahl für den Ort der Olympischen Winterspiele mag merkwürdig anmuten. Immerhin liegt Sotschi (Russland) auf dem gleichen Breitengrad wie Nizza im subtropischen Klima. Wie sieht es dort also aus, liegt genug Schnee und ist dennoch genug blauer Himmel zu sehen?
Erste Winterspiele in den Subtropen
Auf den ersten Blick mag man überrascht sein, wenn man sich die Lage von Sotschi auf der Landkarte ansieht. Der Austragungsort der Olympischen Winterspiele, die in Russland vom 7. bis 23. Februar 2014 stattfinden, liegt an der Nordostküste des Schwarzen Meeres in der Region Krasnodar. Sotschi war bei den Touristen vor allem für den Sommerurlaub beliebt. Dort liegt man in den Sommermonaten gerne am Strand und betrachtet die weißen Gipfel des Kaukasus, der sich direkt außerhalb der Küste anschließt.
Gerade dieses Gebirge ist es, das Sotschi für die Winterspiele tauglich macht. Bis zu 3.000 Meter hoch sind die umliegenden Berge, auf den Höhen liegt der Schnee bis in den Juni hinein. Ganz anders dagegen das Klima in Sotschi selbst: Dort herrschen selbst in den Wintermonaten überwiegend Plusgrade, die mittlere Höchsttemperatur im Februar beträgt knapp 10°C, es ist der zweitkälteste Monat im Jahr.
Küsten-Region und Schnee-Region
Durch diese großen klimatologischen Unterschiede wurden bei der Planung auch in zwei Regionen unterschieden. Zum einen gibt es die Küsten-Region mit dem Olympiapark Sotschi, der unweit vom Strand des Schwarzen Meeres entfernt liegt. Dort befinden sich sämtliche Eishallen für Eisschnelllauf, Eishockey, etc.
Die Schnee-Region liegt im Wintersportgebiet Krasnaja Poljana. Dieses war schon zuvor bei Touristen beliebt, die nach dem Baden im Schwarzen Meer noch einen Tag in den Höhen zum Skifahren verbringen wollten. Das Dorf Krasnaja Poljana selbst liegt dabei etwa 30 km nordöstlich im Tal am Fluss Msymta auf 600 Metern Höhe. Der alpine Skiwettbewerb, Freestyle und Snowboard werden allerdings auf dem Bergplateau des Rosa Chutor auf einer Höhe von über 2.000 Metern durchgeführt.
Wolken oder blauer Himmel?
Doch kümmern wir uns nun um die Wetterlage vor Ort. Am heutigen Dienstagmorgen war es in Sotschi wolkig bei 0°C, in Krasnaja Poljana begann der Tag mit Sonnenschein bei -4°C. Wir sehen in Abb. 2, dass die Region um Sotschi zu Beginn der Olympischen Winterspiele am Freitag noch unter Einfluss des Hochs Can liegt, das aktuell ja auch noch den Osten Deutschlands beeinflusst.
Dementsprechend dürften die Olympischen Winterspiele am Freitag um 17:14 Uhr unserer Zeit in Sotschi bei klarem Himmel beginnen. Bei östlichem Wind schützt zudem der Kaukasus vor dichten Wolken, sodass man von Sonnenschein ausgehen kann. Die Temperaturen liegen zunächst bei maximal 7 bis 9°C, nachts geht es bis auf Tiefstwerte um den Gefrierpunkt. In der Schnee-Region Krasnaja Poljana dagegen herrscht nachts meist mäßiger Frost zwischen -5 und -10°C, tagsüber steigen die Temperaturen bis Freitag allmählich an, bis zur Eröffnung werden dort Höchsttemperaturen von etwa +4°C herrschen.
Tendenz: Zunächst milder und leicht unbeständig
Wie geht es dann im Verlauf der Winterspiele weiter? Prinzipiell ereignet sich dort der ähnliche Wetterwechsel, wie wir ihn aktuell hier erleben. Das Kältehoch verlagert sich weiter ostwärts nach Asien, während sich von Westen her schwache Tiefausläufer nähern. Da die Tiefs in Mitteleuropa zum Teil sehr weit südlich über dem Mittelmeer entstehen, bringen sie auf ihrer Vorderseite zunächst mildere Luft heran.
Dementsprechend wird sich nach einem freundlichen Wochenende zum Auftakt in der kommenden Woche die Sonne seltener zeigen, während jedoch gleichzeitig die Temperatur weiter ansteigt, in der Küsten-Region auf bis zu 13 und selbst in der Schnee-Region auf maximal 10°C am kommenden Montag (10.02.14).
Aus heutiger Sicht sind dann ab kommenden Dienstag, dem 10.11.2014, speziell jedoch am Mittwoch in der Region auch Niederschläge möglich (Abb. 4). Diese werden durch die geografischen Bedingungen in Sotschi selbst er in leichter Form als Regen fallen, insbesondere in der Schnee-Region könnte es ab etwa 1.000 Metern auch zu kräftigeren Schneefällen kommen, wie eine aktuelle Berechnung des amerikanischen Modells zeigt (Abb. 4). Ursache ist ein kleinräumiges Tief, das von Westen her über das Schwarze Meer heranziehen soll (Abb. 6).
Nach Durchzug des Tiefs dürfte die Temperatur aus heutiger Sicht wieder leicht sinken, jedoch lassen sich über diesen langen Zeitraum nur noch grobe Trendaussagen treffen. Wir werden das Wetter bei den Olympischen Winterspielen im Auge behalten und bei interessanten Entwicklungen an dieser Stelle darüber berichten.