Wetter-Hotspots weltweit
Welche auffälligen Wetterereignisse sind in der kommenden Woche zu erwarten? Abbildung 1 zeigt den Extreme Forecast Index (EFI) des Europäischen Zentrums für mittelfristige Wettervorhersagen (EZMW) für die globale Temperatur am Montag. Der Index deutet auf signifikante Änderungen einzelner Parameter hin, also auf negative sowie positive Abweichungen vom Normalwert. Schauen wir uns ein paar Regionen genauer an.
Europa: Winterkälte im Osten gegen milde Atlantikluft im Westen
Über Europa hat sich an der Wetterkonstellation wenig geändert, die Gegenspieler heißen immer noch Hochdruckgebiet über Nordosteuropa gegen Tiefdruckgebiet im Westen (Abb. 2). Allerdings verschieben sich die Mehrheiten allmählich etwas nach Westen, so dass der Kampf der Druckgebilde genau über Mitteleuropa ausgetragen wird. Gerade das macht die Wettervorhersage so schwierig, denn entscheidend ist die genaue Lage der Luftmassengrenze. Sie entscheidet über Kälte mit Schnee oder Milde mit Regen. Spüren musste diesen Gegensatz auch schon der Süden Frankreichs, denn es hatte sich über dem Golf von Genua ein kräftiges Tiefdruckgebiet gebildet, welches sich kaum bzw. nur sehr langsam ostwärts bewegte. Dabei kam es in den vergangenen Stunden entlang der Mittelmeerküste bzw. Südalpen zu heftigen Niederschlägen (in Hochlagen als Schnee, sonst als Regen), teilweise wurden über 80 l/qm gemessen (Abb. 3). Auch für die nächsten 24 Stunden werden weitere Starkniederschläge erwartet. Gleichzeitig breitet sich die Frostluft aus Osteuropa Stück für Stück nach Westen aus, so dass zumindest der Nordosten Deutschlands in den Genuss von Winterwetter kommt (Abb. 4).
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Nordamerika: Erneuter Kälteeinbruch im NO der USA
Der letzte extreme Kälteeinbruch im Norden der USA bzw. Kanada ist gerade einmal zwei Wochen her, da droht schon wieder der nächste arktische Kaltluftvorstoß. Diesmal sind zwar nicht weite Teile des Landes betroffen, aber zumindest die bevölkerungsreichen US-Bundesstaaten im Nordosten der USA. Für New York bedeutet das in dieser Woche einen Temperatursturz von deutlichen Plusgraden bis teils mäßigem Dauerfrost (Abb. 5).
Australien: Extreme Hitze und Buschbrände & Tropischer Sturm
Werfen wir mal einen Blick auf die Südhalbkugel, denn dort herrscht derzeit Hochsommer und das anfangs mit extrem hohen Temperaturen in Australien. Mitte der Woche bereitet eine Hitzewelle von verbreitet über 40 Grad den Menschen Probleme. Das Tennistunier in Melbourne musste unterbrochen und auf die nächsten Tage verschoben werden. Derzeit haben wir es in Australien mit "normalen" Sommertemperaturen (Abb. 5) zu tun, wobei diese gerade im Outback auch deutlich über 40 Grad liegen können. Hinzu kommen Trockenheit und Winde, die vor allem im Südosten des Landes für teils schwere Buschbrände sorgen. Allerdings ist im Wochenverlauf eine Entspannung der Situation zu erwarten, denn über dem Pazifik hat sich ein tropischer Tiefdruckwirbel gebildet, der ostwärts bzw. südostwärts zieht und zumindest an der Ostküste etwas Regen bringen wird (Abb. 6).