Weltwetter-Übersicht

Heute mit dem Blick auf möglich Wetterereignisse in Europa, Nordamerika und Südostasien.

Welche auffälligen Wetterereignisse sind in der kommenden Woche zu erwarten? Abbildung 1 zeigt den Extreme Forecast Index (EFI) des Europäischen Zentrums für mittelfristige Wettervorhersagen (EZMW) für die globale Temperatur am Montag. Der Index deutet auf signifikante Änderungen einzelner Parameter hin, also auf negative sowie positive Abweichungen vom Normalwert. Schauen wir uns ein paar Regionen genauer an.

Europa

Über dem Nordostatlantik verstärkt sich in den kommenden Tagen eine Zone tiefen Luftdrucks. Im Laufe der neuen Woche gelangt daher vermehrt kältere Höhenluft von Norden her über Großbritannien nach Südwesteuropa. Dies begünstigt im weiteren Verlauf auch die Entstehung von sogenannten Genua-Zyklonen. Diese könnten mit möglichen Starkniederschlägen im Wochenverlauf Teile Italiens, einige Adria-Anrainer sowie Teile der Balkanhalbinsel erfassen. Die genaue Entwicklung bzw. Lage der einzelnen Niederschlagsschwerpunkte ist jedoch noch unsicher. Zumindest zeitweise könnten auch der Süden Frankreichs, sowie einige Regionen der Südalpen von markanten Niederschlagsfeldern erfasst werden. Ein Höhentief über Osteuropa/Nordwestrussland födert derzeit auch im Osten sowie im Norden nieder- und mitteltroposphärische Kaltluftvorstöße. Daher konnten sich erst jüngst Luftmassen polaren Ursprungs bis ins mittlere Skandinavien ausbreiten. Diese polare Kontinentalluft begünstigt in den nächsten Tagen wahrscheinlich über Mittel- und Nordskandinavien die Entwicklung eines kräftigen Bodenhochs.

Mitteleuropa, so auch Deutschland, verweilen zunächst im Übergangsbereich zwischen großskaligen Hoch- und Tiefdruckgebieten. Temperaturtechnisch nähern wir uns daher nun langsam den langjährigen Mittelwerten an. Sehr windig, teils stürmisch bleibt es im Seegebiet von Island bis nach Großbritannien sowie im Nordseebereich und vor der norwegischen Küste.

Nordamerika

In der Region wird ein neuer markanter Kaltluftvorstoß zur Wochenmitte erwartet. Betroffen ist neben großen Teilen Zentral- und Südkanadas vor allem der sogenannte Mittlere Westen der USA. Schwerpunkthalber steht besonders die zweite Wochenhälfte sowie das kommende Wochenende im Fokus möglicher Schneestürme. Entlang der West- und Ostküste wird weiterhin bzw. zunächst noch mildere Luft vorherrschend sein.

Südostasien

Derzeit gehen vermehrt tropische Regengüsse über den Philippinen nieder. Betroffen sind Millionen Menschen. Am Samstag und in der Nacht zum Sonntag gab es bereits Medienmeldungen von Erdrutschen und Überflutungen mit Schwerpunkt auf den Südphilippinen. Einzelne Niederschlagsstationen meldeten 24-stündige Regensummen von mehr als 250 Liter pro Quadratmeter. Der Regenschwerpunkt wird auch am Montag über den südlichen und mittleren Philippinen liegen und sich zur Wochenmitte langsam nordwärts verlagern, eventuell bleibt somit Luzon von Unwettern verschont (Luzon ist die größte Insel der Philippinen). Es sieht aus heutiger Sicht nach vorübergehend nachlassenden Niederschlägen in der zweiten Wochenhälfte aus, allerdings sind bereits für das nächste Wochenende erneut stärkere Signale angedeutet. Man muss bedenken, dass die Versorgungslage nach dem Supertaifun Haiyan (Anfang November) noch immer angespannt ist und auch die Infrastruktur in vielen Regionen noch nicht funktioniert. 24-stündige Regenmengen über 100 Liter pro Quadratmeter stellen somit weiterhin ein akutes Problem für die Region und die Bevölkerung dar.