Alle Jahre wieder?
Australien vermeldet das wärmste Jahr seit Beginn der Wetteraufzeichnungen (1910). 2013 brachte dem fünften Kontinent ungewöhnlich lang andauernde Hitzewellen. So ist es nicht weiter verwunderlich, dass am Ende der Rechnung abermals ein Rekordjahr verbucht werden muss.
Ein Rückblick
Laut dem Australian Bureau of Meteorology ist es im vergangenen Jahr in jeder Region jedes einzelnen Bundesstaates des Kontinents zu warm gewesen. Die Durchschnittstemperatur lag 1,2°C über dem langjährigen Mittel von 21,8°C. Zum Vergleich: die mittlere Jahresdurchschnittstemperatur in Deutschland beträgt 8,2°C (bezogen auf die Klimareferenzperiode 1961–1990). Das vergangene Jahr begann mit einer anhaltenden Hitzewelle im Januar. Dabei konnte zunächst der heißeste Tag (7. Januar), nachfolgend die heißeste Woche und abschließend der heißeste Monat seit Beginn der Aufzeichnungen verbucht werden. Im Zeitraum vom 2. bis 8. Januar lag die Durchschnittstemperatur bei etwa 39°C. Die höchste Temperatur wurde am 12. Januar 2013 an der Wetterstation bei Moomba (South Australia) gemessen, stolze 49,6°C. Übrigens meldete selbige Station vor gut einer Woche, am 02. Januar 2014, mit 49,3°C einen ähnlich hohen Wert.
Allgemein registrierte der australische Wetterdienst im vergangenen Jahr mehrere Rekorde:
Wärmster Januar seit Aufzeichnungsbeginn (+1,76°C)
Wärmste Frühling seit Beginn der Aufzeichnung (+1,57°C)
Wärmster Sommer seit Beginn der Aufzeichnung (+1,11°C)
Wärmster September seit Aufzeichnungsbeginn (+2,75°C)
Wärmster Sommertag im Landesmittel, 7. Januar
Wärmster Wintertag im Landesmittel, 31. August
Zwangsläufig begünstigten Dürre und Hitze die Ausbreitung von Buschfeuern. So schaffte es der fünfte Kontinent regelmäßig in die Nachrichten. Phasenweise beteiligten sich auch Neuseeland, Japan und andere Nationen mit Löschflugzeugen an der Bekämpfung der Brände. Zu groß und zu verstreut waren die einzelnen Brandherde.
Wie kann man dieses Rekordjahr erklären?
Vereinfacht ausgedrückt begünstigten die stabilen Wetterlagen und hohe Meeresoberflächentemperaturen die Ausbildung und Dauer der Hitzewellen in Australien. In einem 1000 Kilometer breiten Streifen rund um den Kontinent wurden durchweg positive Anomalien registriert. Es gab im Flächenmittel kein einziges Seegebiet, welches normale oder unterdurchschnittliche Meeresoberflächentemperaturen vermelden konnte.
Wir sind gespannt, wie sich das Klima in Australien in diesem Jahr zeigt. Die Ausgangslage gleicht leider dem Vorjahr.