Frühlingswärme passé?
Während sich der Januar hierzulande als Frühlingsmonat tarnt, frieren die Menschen in Nordamerika bei klirrender Kälte bis -40 Grad. Doch mit beidem ist jetzt Schluss: In den USA/Kanada wird es milder und bei uns kälter (Abb. 1 und 2).
Januar 2014 bisher viel zu warm
Schon der Dezember war deutschlandweit fast 3 Grad zu warm, die ersten Tage im Januar liegen rund 5 Grad (Abb. 3) über den Normalwerten. Grund war die extrem ungewöhnlich milde Südwestströmung, die seit fast sechs Wochen anhält. Während sich das Hochdruckgebiet weit im Südosten Europas befindet, konnten sich über dem Westatlantik kräftige Tiefdruckwirbel bilden (Abb. 4), die auf der Vorderseite sehr milde Nordafrikaluft nach Mitteleuropa führten. Doch die Halbwertszeit für die Südwestwindwetterlage ist nun abgelaufen. Der hohe Luftdruck wandert nun weiter nach Norden (Abb. 5), so dass die Tiefdruckgebiet vom Atlantik auf Abstand gehalten werden. Gleichzeitig dreht die Grundströmung eher auf Ost, so dass wir kältere Luftmassen in Deutschland bekommen.
Winter kommt verspätet in Fahrt
"Ist bis Dreikönigstag (6. Januar) kein Winter, so kommt auch kein strenger mehr dahinter" - Diese Bauernregel wurde in den letzten Tagen oft zitiert, dennoch trifft die Regel zwar in vielen, aber eben nicht in allen Fällen zutrifft. Der Winter 2013/14 hat sich eben ein bisschen Zeit gelassen, aber abschreiben dürfen wir ihn nicht. Wenn es in der kommenden Woche ersteinmal einwintert, dann wird sich das so schnell auch nicht wieder ändern. Es könnten uns ein paar richtige Winterwochen mit Schnee und Frost bevorstehen.
In der nächsten Woche passiert Folgendes: Über Skandinavien setzt sich ein Hochdruckgebiet fest, Deutschland befindet sich damit an der Südseite des Hochs und die Strömung dreht auf Ost (Hochdruckgebiete drehen auf der Nordhalbkugel im Uhrzeigersinn). Damit wird trocken-kalte Kontinentalluft angezapft (Abb. 6), die bei uns spürbar tiefere Temperaturen und Frost hinterlässt. Inwieweit Schnee mit dabei ist, bleibt noch abzuwarten. Es bräuchte kleinräumig eingelagerte Tiefdruckgebiete, die ausreichend Feuchtigkeit mitführen, damit Schnee fallen kann. Derzeit sind beide Varianten möglich.
Fazit: Der Mildwinter ist definitiv vorbei, jetzt stehen uns ein paar richtige Winterwochen bevor.