Ostsee noch eisfrei
Wirft man einen Blick auf die aktuelle Vereisungslage der Ostsee, so wird man feststellen, dass nahezu der gesamte Ostseeraum noch immer eisfrei ist. Lediglich im nördlichen Teil des Bottnischen Meerbusens konnte sich küstennah etwas Eis bilden. Grund dafür ist die seit Wochen anhaltende Zufuhr milder Luftmassen, die auch große Teile Nordeuropas beeinflusste.
Normalerweise gibt es zum Jahreswechsel bereits deutlich mehr Eis. Vor allem in den Küstenbereichen Finnlands, in einigen Buchten Schwedens und auch im Bereich der großen estnischen Inseln Hiiumaa und Saaremaa hat sich um diese Zeit oft schon einiges an Festeis etablieren können. Im vergangenen Jahr war zudem auch schon das Kurische und Frische Haff vereist, vor drei Jahren sogar der komplette Aland-Archipel.
Winter ist noch nicht vorbei
Tatsache ist, dass wir es in den zurückliegenden Jahren wiederholt mit recht kalten Wintern zu tun hatten, so dass regelmäßig eine auffällige Vereisung der küstennahen Bereiche stattfand. Auch an den deutschen Küsten gab es zeitweise Eis. Das muss nicht jedes Jahr so sein. Aber was noch nicht ist, kann noch werden. Bis in den Frühling hinein ist Eiswachstum auf der Ostsee möglich. Das Maximum der Eisausdehnung wurde schon oft im März erreicht.
Die Wassertemperaturen liegen zwar noch verbreitet bei 5°C, küstennah hat aber teilweise schon eine Abkühlung auf nahe 0°C stattgefunden. Kommt es bis Ende Januar zu einer Umstellung der Wetterlage zu einem richtigen Winter mit beständigen Temperaturen um und unter dem Gefrierpunkt, dann bestehen noch gute Chancen auf ein nachfolgendes Eiswachstum. Ob sich dann wieder so viel Eis bildet, wie im vergangenen Jahr, bleibt jedoch fraglich. Damals gab es auch an der Schärenküste Südschwedens flächiges Festeis - einen Eindruck davon geben die nebenstehenden Bilder.