Neues Orkantief

Nach Weihnachtsorkan "Dirk" steuert mit Tief "Erich" ein neues Orkantief auf die Britischen Inseln zu.

Erst an Heiligabend zog Orkan "Dirk" über Westeuropa hinweg und sorgte mit Windgeschwindigkeiten von über 150 km/h und teils sintflutartigen Regenfällen in vielen Regionen Großbritanniens für schweres Unwetter. Hundertausende Menschen verbrachten das Weihnachtsfest ohne Strom, weil durch Sturmschäden etliche Oberleitungen beschädigt wurden. Vielerorts kam es auch zu schweren Überschwemmungen.
Doch damit nicht genug, denn über dem Nordatlantik kündigt sich bereits ein neues Orkantief an, welches in der kommenden Nacht und am Freitag abermals über die Britischen Inseln hinwegfegt.

Orkan "Erich" greift in der Nacht auf Großbritannien über

Derzeit befindet sich das Sturmtief "Erich" mit einem Kerndruck von 975 hPa noch über dem Nordatlantik, wobei es sich mit einer kräftigen Höhenströmung rasch weiter nach Osten in Richtung Britische Inseln verlagert und in der kommenden Nacht auf Irland, Schottland und England übergreift. Wie aus der Abbildung 2 hervorgeht, drohen bereits in den Abendstunden sowie in der ersten Nachthälfte in weiten Teilen Irlands orkanartige Böen mit bis zu 118 km/h. Auch Orkanböen von über 118 km/h, in exponierten Lagen sogar extreme Orkanböen von über 140 km/h können nicht ausgeschlossen werden.

Am Freitag befindet sich "Erich" mit seinem Kern dann voraussichtlich über Schottland, von wo aus sich das Tief anschließend unter Abschwächung weiter in Richtung Norwegen verlagert. Doch bis einschließlich Freitag besteht in Großbritannien recht verbreitet Unwettergefahr durch schwere Sturmböen, vielerorts drohen auch orkanartige Böen oder Orkanböen (vgl. Abbildung 3 und 4).

Auswirkungen auf Deutschland?

Auch hierzulande macht sich Tief "Erich" mit deutlich auffrischendem Südwind bemerkbar, der zugleich wieder mildere Luft zu uns führt. In der Nordwesthälfte können dabei starke bis stürmische Böen erreicht werden. In Nordseenähe sind am Freitagnachmittag und -abend Sturmböen der Stärke 9 möglich, direkt an der See können in exponierten Lagen auch vereinzelt schwere Sturmböen bis 100 km/h nicht ausgeschlossen werden (vgl. Abbildung 5). In den höheren Lagen der nördlichen Mittelgebirge besteht am Freitag ebenfalls Sturmgefahr, auf dem Brocken drohen Orkanböen. In der Nacht zum Samstag und am Samstag schwächt sich der Wind dann wieder deutlich ab.