Wetter weltweit

Bei uns kehrt Ruhe ein, in den USA ist es zu kalt, ein Zyklon wird Indien und Sri Lanka beschäftigen

Wo auf der Welt wird in der kommenden Woche auffälliges oder gar extremes Wetter herrschen? Wie jeden Sonntag schauen wir uns weltweit um. Kaltluft mit ihren Folgen beschäftigt dabei Nordamerika, während ein tropischer Wirbelsturm noch Folgen für Indien und Sri Lanka haben könnte. Rund um das Schwarze Meer wird es teils stürmisch.

  1. USA - Kälte im Westen, Eisregen im Osten

    Ein markanter Kaltluftvorstoß bringt derzeit die Luft arktischen Ursprungs bis weit in den Süden und Westen der Vereinigten Staaten. In der vergangenen Nacht kam es in Kelly, Texas in der Nähe von San Antonio dabei zu leichtem Frost.

    Wir erkennen anhand des Extreme Forecast Indexes des europäischen Wettervorhersagemodells ECMWF, dass sich die markantesten Abweichungen im Vergleich zu den jahreszeitlich üblichen Werten im Südwesten, unter anderem im "Sonnenschein-Staat" Kalifornien finden lassen. Dadurch kam es bereits an diesem Wochenende statt zu Sonne sogar zu Schnee, der bis in den Süden Kaliforniens teils in tieferen Lagen fiel.

    In der kommenden Woche wird dann trockene Luft vom Großen Becken zwischen der Sierra Nevada und den Rocky Mountains hinab bis in die Millionenmetropole Los Angeles fallen. Die Fallwinde, die dadurch entstehen, sind in den USA als Santa Ana Winde bekannt. Sie werden am Dienstagmorgen (Ortszeit) dort für Sturmböen, zum Teil auch schwere Sturmböen im Bereich 80 bis 90 km/h sorgen. In den geschützten Bereichen sinkt die Temperatur in der Nacht zum Montag in Los Angeleshttp://www.wetter24.de/wetter/los-angeles/111X198.html in die Nähe des Tagesrekordes von 2°C aus dem Jahr 1951.

    Weiter östlich sorgt das Aufgleiten milderer Luft für eine Mischung aus Regen, Schnee und Eisregen. In einem großen Gebiet zwischen den Mittelatlantikstaaten und dem Nordosten könnte der Start in die Woche für einige Pendler Probleme bedeuten, da einige Straßen durch Eisregen nicht passierbar sein könnten.

  2. Schwarzes Meer und Umgebung

    Die weitere Entwicklung des in Deutschland mittlerweile bekannten Tiefs Xaver beschäftigt zu Beginn der kommenden Woche nun das südöstliche Europa. Während das immer noch kräftige Tief bis Dienstag unter nur leichter Abschwächung Richtung Ukraine und Schwarzes Meer zieht, bringt es weiterhin teils kräftigen Wind (Abb. 3) sowie Niederschläge mit sich. Die mildere Luft auf seiner Vorderseite kann sich dabei nur noch bis in den Westen der Ukraine und bis nach Rumänien vorübergehend durchsetzen, ehe sich von Osten her wieder die Kaltluft breit macht (Abb. 4).

    Besonders im Zusammenhang mit dem milderen Wasser des Schwarzen Meeres kann es dabei auch zu kräftigeren Niederschlägen kommen, die in Küstennähe teils als Regen, sonst aber oft als Schnee fallen. Hinzu kommen stürmische Böen, auf den Bergen auch schwere Sturmböen, vereinzelt auch orkanartige Böen (Abb. 5).

  3. Indien schaut auf Zyklon "Madi"

    Vielleicht kommen Indien und Sri Lanka mit einem blauen Auge davon, sicher ist das jedoch noch nicht. Denn im Golf von Bengalen hat sich ein tropisches Tiefdruckgebiet zu dem tropischen Wirbelsturm "Madi" verstärkt. Es befindet sich derzeit östlich von Indien und nördlich von Sri Lanka und zieht nordwärts. In der vergangenen Woche hat er dabei bereits zu kräftigen Niederschlägen geführt. Teile Sri Lankas sowie der küstennahe Südosten Indiens bekamen bislang Regensummen von 150 bis 300 Liter pro Quadratmeter.

    Die kräftigsten Niederschläge und Winde treten aber aktuell über dem Meer auf (Abb. 6). Zudem besteht auch Hoffnung, dass "Madi" in den kommenden Tagen nach Norden oder Nordosten zieht, womit sein Weg sogar etwas weiter auf das offene Wasser führen könnte.

    Jedoch besteht noch Unsicherheit über seine weitere Zugbahn. Ebenso wäre auch möglich, dass "Madi" im Verlauf der Woche nach Südosten eindreht und damit auf das südliche indische Festland zieht. In diesem Fall müsste sich der Südosten des Landes auf enorme Regenfälle und Überschwemmungen vorbereiten. Problematisch wäre dies ebenso für Sri Lanka, wenn neuer gewittriger Regen auf die bereits gesättigten Böden fällt.