Orkan Xaver - Der Tag danach
In den vergangenen 24 Stunden ist das markante Orkantief über Schottland und teile Deutschlands gezogen. Nach bisherigem Stand wird sich das Hauptwindfeld im Tagesverlauf weiter nach Osten verlagern. Der Schwerpunkt des Sturmes wird heute an der Ostseeküste erwartet. Im Verlauf der Nacht zum Samstag wird sich der Wind langsam abschwächen.
Orkan Xaver brachte in Schottland Böen bis 228 km/h
Der Orkan Xaver hat sein Zentrum im Verlauf des gestrigen Tages von der Nordsee bis über Südskandinavien verlagert. Dabei erfasste das Hauptwindfeld bereits am frühen Morgen des 05.12.2013 weite Teile Großbritanniens. Im Verlauf des Tages verlagerte sich das Hauptwindfeld von Nord nach Süd und erreichte am Abend auch den Südosten Englands. Dabei wurden besonders in Schottland starke Orkanböen gemessen. So lag das Windmaximum in Aonach Mor in den schottischen Highlands bei 228 km/h, das entspricht den Maximalböen bei einem Hurrikan der Stärke 4. Sonst wurden in den Highlands Böen bis 183 km/h gemessen, z.B. in Cairnwall, was immer noch einer Hurrikanstärke 3 entspricht. Selbst in tieferen Regionen wurden extreme Orkanböen registriert, wie z.B. in Drumalbin mit 144 km/h. Im Südosten Englands wurde an der Station Wattisham mit 117 km/h die Orkanstärke nur knapp verfehlt, verbreitet wurden in Südostengland Böen der Stärke 11 registriert. Zudem erfasste das Windfeld auch Nordirland und die Niederlande, wo im Verlauf auch verbreitet Böen der Stärke 11 bis 12 gemessen wurden.
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Am Vormittag hat das Hauptwindfeld von der Nordsee kommend Deutschland erfasst. Bereits am Mittag wurden auf den Nordseeinseln bereits Windstärke 12, also Orkanstärke gemessen. Im Verlauf des Nachmittages hat sich das Hauptwindfeld dann langsam nach Osten und Südosten verlagert. Am späten Nachmittag erreichte das Hauptwindfeld den Osten Deutschlands. Dabei wurden auch im Binnenland von Schleswig-Hohlstein Orkanböen registriert, z.B. Schleswig mit 130 km/h. An der Ostseeküste wurden ebenfalls verbreitet Böen der Stärke 11 bis 12 gemessen.
Orkan XAVER in Deutschland
Bereits in den Mittagsstunden traten an der Nordseeküste verbreitet Böen der Stärke 11 bis 12 auf, so meldete z.B. St. Peter-Ording um 13 UTC (14 Uhr MEZ) bereits Böen mit 128 km/h. Am frühen Nachmittag traten an der Nordseeküste verbreitet, zum teil extreme Orkanböen auf, so melde die Meteomediastation Hornum auf Sylt um 14 UTC (15 Uhr MEZ) eine Maximalböe von 148 km/h. Im Verlauf des Nachmittages nahm der Wind weiter zu und in Verbindung mit Schauern wurden auf Sylt in Böen Windgeschwindigkeiten von bis zu 185 km/h gemessen. Aber auch an der Ostseeküste war es mit z.B. 137 km/h in Warnemünde seht stürmisch. Im Norddeutschen Binnenland traten gestern verbreitet Böen der Stärke 9 bis 10 auf, vereinzelt wurden am Abend in Verbindung mit Schauern auch orkanartige Böen gemessen, so z.B. in Hamburg-Veddel mit 111 km/h.
Gefahr noch nicht vorbei - Die Entwicklung
Innerhalb der kommenden 24 Stunden wird sich das Orkantief Xaver langsam in Richtung Baltikum verlagern. Der Schwerpunkt des Windfeldes wird für morgen in der Osthälfte Deutschlands erwartet. An der Ostseeküste sind Böen bis zu 160 km/h möglich. Im Binnenland muss besonders in Küstennähe oftmals mit Orkanböen gerechnet werden. Weiter südlich sind bis zum Nachmittag orkanartige Böen, in freien Lagen vereinzelt auch Orkanböen möglich. Nach Süden hin nimmt der Wind allmählich ab, dort ist das Risiko von Sturmböen eher gering. Im Verlauf des Samstags wird der Wind auch an den Küsten allmählich abflauen, sodass dieses markante Ereignis dann auch vorüber ist.
Neben dem bereits angesprochenen Wind bringt Orkan Xaver auch Niederschläge, die im Verlauf mit sinkender Schneefallgrenze immer mehr in Schnee übergehen, der auch im Flachland kurzzeitig liegen bleiben kann.