Orkantief mit Wetterumschwung

Nach einem ruhigen Wochenstart folgt zum Donnerstag ein Orkantief und leitet den Winter ein.

Der Schrecken von Orkantief CHRISTIAN (Windspitzen bis 173 km/h, Abb. 1) sitzt noch tief und für Donnerstag kündigt sich schon wieder der nächste Orkan an. Damit kommt nach einem ruhigen Dezemberstart Schwung in die Wetterküche und zum Nikolaustag werden wohl viele winterliches Wetter bekommen.

Orkanböen bis ins Flachland

Momentan beschert uns das Hoch ULRIKE ruhiges und teils auch recht freundliches Wetter, doch über dem Atlantik braut sich der nächste Sturm zusammen. Aktuell befindet sich das Tiefdruckgebiet vor Island und wird sich bis Donnerstag intensivieren und mit Abzug des Hochs auch nach Mitteleuropa kommen. Die genaue Zugbahn kann zwar erst kurzfristig ermittelt werden, doch die Wettermodelle zeigen recht einheitlich den Weg des Orkantief von den nördlichen Britischen Inseln (Nacht zum Donnerstag) über die Nordsee/Dänemark/Norddeutschland (Donnerstag) nach Polen und ins Baltikum (Abb. 2).

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Wir befinden uns auf der Südseite des Sturms und somit wird der Höhepunkt der Böen für Donnerstag Nachmittag/Abend bzw. in der Nacht zum Freitag erwartet. Vor allem die Nordseeküste sowie dessen Umfeld und natürlich die Berge sind von Orkanböen betroffen (Abb. 3). Dabei muss mit Windgeschwindigkeiten bis 130 km/h, vereinzelt auch höher, gerechnet werden. In der Nacht zum Freitag verlagert sich das Sturmzentrum zur Ostsee und somit werden auch dort die höchsten Böen erwartet. Im Norddeutschen Tiefland bis zu den Mittelgebirgen sind verbreitet Sturmböen (Stärke 9), vereinzelt schwere Sturm- oder orkanartige Böen (Windstärke 10 oder 11) möglich. Deutlich schwächer fällt der Wind in der Südhälfte aus, dort ist weiterhin das Hochdruckgebiet wetterbestimmend.

Nach dem Sturm kommt der Winter

Am Nikolaustag (Freitag) zieht der Sturm zur Ostsee und Deutschland gerät mehr und mehr in eine nordwestliche Strömung. Somit wird auf der Rückseite des Orkantiefs kalte Polarluft angezapft und in Staffeln bis zu den Alpen geleitet (Abb. 4 und 5, innerhalb von 60 Stunden sinkt die Temperatur in 850 hpa teils um mehr als 20 Grad) - kombiniert wird das Ganze mit reichlich Feuchtigkeit, so kommt es tagsüber zu teils kräftigen Schnee- oder Schneeregenschauern, oberhalb von 400 bis 500 Meter schneit es durchweg. Vor allem im Stau der Gebirge sind einige Zentimeter Neuschnee zu erwarten. Da der Wind noch recht kräftig ist, kann es dort zu Schneeverwehungen kommen.