Weltwetter-Übersicht
Welche auffälligen Wetterereignisse sind in der kommenden Woche zu erwarten? Abbildung 1 zeigt den Extreme Forecast Index (EFI) des Europäischen Zentrums für mittelfristige Wettervorhersagen (EZMW) für die globale Temperatur am Montag. Der Index deutet auf signifikante Änderungen einzelner Parameter hin, also auf negative sowie positive Abweichungen vom Normalwert. Schauen wir uns ein paar Regionen genauer an.
Afrika/Südosteuropa
Während der europäische Raum zu Beginn der neuen Woche kaum signifikante Änderungen der Temperatur zeigt, fällt in der Abbildung 1 besonders in Afrika der markante Unterschied zwischen stark negativen Anomalien (blau) im Nordwesten und stark positiven Abweichungen in der Mitte und im Nordosten des Kontinents auf. Dies ist einem Höhentief zu verschulden, das mit maritimer Polarluft angereichert ist und sich derzeit vom westlichen Mittelmeerraum bis nach Algerien und Libyen erstreckt (vgl. auch Abbildung 2). Die Temperatur in etwa 1,5 km Höhe, die auch ein Indiz für die vorherrschende Luftmasse ist, weicht nicht selten um 10 bis 15 Grad negativ von der für die Jahreszeit üblichen Temperatur ab.
Auf der Vorderseite des Höhentroges wiederum wird mit einer südlichen bis südwestlichen Höhenströmung Luft tropischen Ursprungs über die östlichen Staaten Afrikas bis in den östlichen Mittelmeerraum transportiert, die für ungewöhnlich warmes Wetter für Anfang Dezember sorgt. Unsere Ortewetter für Kairo und Alexandria spiegeln den markanten Warmluftvorstoß wider. Selbst Türkei-Urlauber kommen an der Türkischen Riviera zu Beginn der neuen Woche bei angenehm warmen Wetter noch voll auf ihre Kosten.
Nordamerika
Für Nordamerika lässt der EF-Index im Verlauf der ersten Dezemberwoche einen Kaltluftvorstoß erkennen, der in den westlichen und mittleren Teilen der USA beginnt (vgl. Abbildung 3). So kann auf der Rückseite eines Tiefs mit einer nördlichen Strömung arktische Luft über Kanada bis weit in den Mittleren Westen der USA vordringen (vgl. Abbildung 4). Zum Ende der Woche ist dann auch die Region der Großen Seen vom Wintereinbruch betroffen. In Chicago im Bundesstaat Illinois droht ab kommendem Wochenende Dauerfrost, in den Nächten auch strenger Frost mit Werten unter -10°C.
Die bevorstehende Wetterlage in den USA birgt die Gefahr heftiger Schneestürme, sogenannter "Blizzards". Innerhalb kürzester Zeit können dabei mächtige Schneemassen an einem Ort niedergehen, die nicht selten zu erheblichen Problemen in der Infrastruktur führen. Solche Blizzards könnten am kommenden Wochenende und zum Beginn der Folgewoche Regionen des Mittleren Westens und des Nordostens der USA heimsuchen.
Europa
Nachdem bereits der Südosten von Europa im ersten Abschnitt erwähnt wurde, soll zuletzt noch auf die mittleren Teile eingegangen werden. Nämlich deutet sich auch in unseren Breiten ein Trend zu leicht unterdurchschnittlichen Temperaturwerten an (vgl. auch Abbildung 3). Während zum Beginn der neuen Woche noch Hochdruckeinfluss und eher ruhiges Wetter mit Nachfrost vorherrscht, kann sich in der zweiten Wochenhälfte von der Nordsee her ein Tiefausläufer durchsetzen. Dabei kann der Wind im Nord- und Ostseeumfeld stark auffrischen, örtlich drohen Sturmböen (vgl. Abbildung 5).
Mit dem sich anschließenden Kaltluftvorstoß sinkt die Schneefallgrenze voraussichtlich bis ins Flachland, wodurch es pünktlich zum Nikolaus in einigen Regionen Deutschlands weiß wird, wobei dieses Mal voraussichtlich auch der Norden des Landes betroffen wäre. Nähere Infos werden in den nächsten Tagen an dieser Stelle folgen.