Kaltlufteinbruch in Deutschland
Nachdem der Tag mit frostigen Temperaturen und für einige mit Scheibenkratzen begann, entschädigt in vielen Gebieten Deutschlands reichlich Sonnenschein für das triste Dauergrau der vergangenen Woche. Doch warum ist es gerade heute früh so kalt gewesen, und wie lange hält sich die kalte Luft über Deutschland?
Woher stammt die kalte Luft, und warum ist es so kalt?
Bereits vor einigen Tagen hat sich über Skandinavien ein ausgeprägter, mit Kaltluft angefüllter, Trog gebildet, der jetzt nach Süden vorstößt, die Trogachse liegt dabei über Osteuropa. In der Regel ist ein solcher Trogdurchgang mit Niederschlägen verbunden.
Das stark ausgeprägte Hochdruckgebiet "Traude" mit Zentrum über den Britischen Inseln, der Gegenspieler, verhindert durch großräumiges Absinken die Bildung von Wolken, bzw. Niederschlägen. Gleichzeitig wird dadurch mit nordwestlicher Strömung maritime Luft polaren Ursprungs (mA) nach Deutschland geführt.
Diese maritime Arktikluft ist relativ trocken und kalt. Bei gleichzeitig schwachem Wind und den langen Nächten ist durch terrestrische Ausstrahlung die Abkühlung besonders stark ausgeprägt. Das führt im Endeffekt zu den tiefen Temperaturen am Morgen, allgemein ist die Lufttemperatur kurz nach Sonennaufgang am kältesten. Als positive Folge des Absinkens scheint tagsüber aber verbreitet für längere Zeit die Sonne, wie in unserem Städtewetter für Berlin zu sehen ist.
Wie lange kann sich die Kaltluft über Deutschland halten?
Nach bisherigem Stand bleibt uns das sonnenreiche, aber recht kalte Wetter bis zur Wochenmitte erhalten. In den Nächten wird es dabei empfindlich kalt, vor allem in den Mittelgebirgen ist mit mäßigem Frost unterhalb von -5°C zu rechnen. In einigen Alpentälern kann es vor allem in der Nacht zum Mittwoch auch strengen Frost unter -10°C geben. Tagsüber liegen die Temperaturen im Norden bei 3 bis 5°C, im Süden liegen die Höchstwerte meist um den Gefrierpunkt, vor allem zu den Alpen hin, sowie in höheren Lagen der Mittelgebirge gibt es auch Dauerfrost. Dennoch ist das Wetter, bei angemessener Kleidung, hervorragend für einen Spaziergang geeignet.
Ab Mittwoch verstärkt sich im Norden der Einfluss atlantischer Tiefdrucksysteme, sodass das Wetter wieder wolkenreich und zeitweise regnerisch wird. Einhergehend ist vor allem im Norden eine markante Erwärmung der Luft zu erwarten, so z.B. in Schleswig. In der zweiten Wochenhälfte scheint sich der November in ganz Deutschland so zu präsentieren, wie wir ihn kennen: grau und regnerisch. Dabei hält sich vor allem im Süden die Kaltluft beharrlich und erwärmt sich nur langsam, sodass es dort, vor allem in höheren Lagen, zeitweise schneien kann. Ob es für Schnee im Flachland reicht, ist noch ungewiss.
Fazit
Das sonnige, aber kalte Wetter ist nur ein kurzes Intermezzo, die folgenden Tage sind typisch für die "dunkle Jahreszeit" sonnenscheinarm und gepaart mit häufigen Niederschlägen.