Flachlandwinter?

Einige Kinder, die den angekündigten Schnee in dieser Woche erwarten, könnten enttäuscht sein. Aber:

Das Thema unserer heutigen News ist noch einmal der Schnee. Vielerorts hört man, dass es in dieser Woche noch schneien soll. Damit jetzt aber nicht einige enttäuschte Kinder mit gewachsten Schlitten auf eine grüne Wiese schauen müssen, blicken wir noch einmal auf das Thema "Flachlandwinter". Viel mehr sollten Autofahrer erhöhte Aufmerksamkeit walten lassen:

Bis Mittwoch: Kein Flachland-Schnee, aber stellenweise Glätte

So sehen wir in Abb. 2 die aktualisierte Karte, die wir auch in den gestrigen News bereits gezeigt haben. Sie zeigt die jeweilige Schneefallgrenze in den kommenden Nächten. Wir sehen dort, dass die Schneefallgrenze in der Tat im Norden Deutschlands teilweise bis in das Flachland reicht. Nur gilt diese Karte ohne Berücksichtigung der zu erwartenden Niederschläge.

Denn die hierfür zu erreichenden niedrigen Temperaturen werden durch ein Zwischenhoch erreicht. Um das zu verstehen, schauen wir uns einmal die für die kommenden Tage beteiligten Tiefs an, die die Wetterlage so undurchsichtig gestalten. Sie sind in Abb. 3 in der Prognose für mit römischen Zahlen nummeriert. Die römische I. zeigt den Frontenzug des Tiefs Parsifal. Dieser Frontenzug neigt zur Wellenbildung, da er mit den Ausläufern des Mittelmeertiefs (II.) interagiert, an dessen Nordseite weht ja ein östlicher Wind, wie den Pfeilen in der Abbildung zu entnehmen ist. Dementsprechend kommt "Parsifal"s Ausläufer nur langsam nach Osten voran. Auf dessen Rückseite kann dann allerdings am heutigen Dienstag im Westen auch Schnee bis teils 500 Meter fallen.

Das Flachland bleibt dementsprechend verschont. Viel interessanter ist dabei jedoch das oben bereits erwähnte Zwischenhoch, das nach dem Regen für Auflockerungen sorgt. Denn diese Wolkenlücken, die sich im Laufe der Nacht im Nordwesten zeigen, sorgen dafür, dass die Temperaturen am Boden teils in die Minusgrade sinken, auch wenn das Thermometer noch 2 oder 3°C plus Lufttemperatur anzeigt. Wo also die Straße noch nicht trocken ist, kann die Restnässe stellenweise gefrieren.

Doch widmen wir uns wieder dem Schnee in tiefen Lagen. Hier wird es in der Nacht zum Donnerstag erneut spannend, wenn nach den Auflockerungen des Zwischenhochs ein kleines Tief (III. in Abb. 3) über die Nordsee heranzieht.

Während es durch Tief "Parsifal" (I. in Abb. 3) in der Südosthälfte noch regnet beziehungsweise zwischen 400 und 700 Metern auch schneit, bringt es zum Donnerstagmorgen neue Niederschläge bis in den äußersten Westen Deutschlands. Angesichts der noch niedrigeren Temperaturen in der Höhe kann sich dabei je nach Intensität hier und da der Schnee auch bis in tiefe Lagen trauen. Jedoch bedeutet dies nicht unbedingt weiße Winterlandschaften. Selbst in mittleren Lagen ab 300 Metern dürfte eventuell vorhandener Schneematsch schnell wieder verschwunden sein, kann aber stellenweise für vorübergehende Straßenglätte sorgen.

Hoffnung ab Sonntag

Nüchtern betrachtet muss man also Glück haben, wenn man in den kommenden Tagen in tiefen Lagen Deutschlands vorübergehend weiße Flecken antreffen kann, auch unsere Prognose der Neuschneemengen (Abb. 4) sowie das Temperaturniveau spricht dagegen.

Gespannter kann man da allerdings auf die Tage ab Sonntag blicken: nach Berechnungen einiger Vorhersagemodelle soll dann kalte Polarluft Kontakt mit einem ebenfalls kalten Höhentief aufnehmen, das sich über dem Mittelmeer befindet (Abb. 5). Dies könnte in der Tat eine erste winterliche Phase bedeuten mit Schnee bis ins südliche Flachland (Abb. 6), der sich dann dort auch über eine Weile halten könnte, nach Norden hin wird es eher freundlich-kalt mit höchstens einzelnen Schauern. Allerdings stehen die Vorzeichen für Mitte kommender Woche auch gleich wieder auf Milderung. Wir werden an dieser Stelle dann wieder darüber berichten, wenn die Prognose ausreichende Sicherheit bietet.