Weltwetter-Übersicht

Heute mit dem Blick auf die Witterung in Europa und etwaige Unwetter in Asien und Südamerika.

Welche auffälligen Wetterereignisse sind in der kommenden Woche zu erwarten? Abbildung 1 zeigt den Extreme Forecast Index (EFI) des Europäischen Zentrums für mittelfristige Wettervorhersagen (EZMW) für die globale Temperatur am Montag. Der Index deutet auf signifikante Änderungen einzelner Parameter hin, also auf negative sowie positive Abweichungen vom Normalwert. Schauen wir uns ein paar Regionen genauer an.

Europa

Die neue Woche beginnt mit einer Umstellung der Wetterlage. So wird die zuletzt recht stabile Hochdruckbrücke, welche vom Ostatlantik bis nach Osteuropa reichte, sprichwörtlich auseinandergerissen. Ein Trog stößt von Norden her weiter in Richtung Britische Inseln vor und verbindet sich im Verlauf mit einem Höhentief über dem westlichen Mittelmeer. Dementsprechend ist vor allem über West- und Mitteleuropa mit zunehmendem Tiefdruckeinfluss zu rechen. Die grundlegende Höhenströmung begünstigt dabei die Ausbreitung polarer bzw. arktischer Luftmassen bis weit nach Süden. Am Montag sind zunächst Irland, Nordirland und Schottland von dem Kaltluftvorstoß betroffen. Zum Dienstag werden dann England und Wales erfasst. Daher ist in den angesprochenen Regionen eine vorübergehend „winterliche“ Phase möglich. Gebietsweise wird der erste Schnee der Saison erwartet. Zur Wochenmitte greift die Kaltluft auch auf Mitteleuropa und somit Deutschland über. Nachfolgend ist eine nass-kalte Witterung am wahrscheinlichsten.

Signifikante Niederschläge sind zum Wochenbeginn im westlichen Mittelmeerraum möglich. Stellenweise können unwetterartige Regenmengen nicht ausgeschlossen werden, so zum Beispiel auf den Balearen, entlang der Nordostküste Spaniens sowie entlang der Mittelmeerküste Frankreichs. Zum Dienstag verlagert sich der Niederschlagsschwerpunkt über Korsika, Sardinien und Italien hinweg bis zum östlichen Adriaraum. Zum Mittwoch werden einige Regionen Österreichs und voraussichtlich auch Teile Deutschlands von mitunter kräftigeren Niederschlägen erfasst. Am kommenden Donnerstag und Freitag (sowie teils auch am nächsten Samstag) sind besonders im zentralen Mittelmeerraum sowie auf der Balkanhalbinsel unwetterartige Niederschlagsereignisse nicht völlig auszuschließen.

Teile Asiens und Südostasiens

Im Wochenverlauf könnte sich über dem südlichen Golf von Bengalen bzw. der Andamanensee ein kräftiges tropisches Tiefdruckgebiet entwickeln, wobei sich die Modelle noch nicht recht sicher sind. Nachfolgend wäre eine Verlagerung in Richtung Südostküste Indiens vorstellbar. Aufgrund hoher Meeresoberflächentemperatur sowie mitunter nur langsamer Verlagerung des potentiellen Tiefs könnten zum nächsten Wochenende hin extreme Niederschlagsmengen (200 Liter innerhalb von 6 Stunden) auf einzelne Regionen Südostindiens (eventuell auch auf Sri Lanka) zukommen.

Ein Langwellentrog bestimmt derzeit den Wetterablauf vom Ochotskischen Meer bis zum nördlichen Ostchinesischen Meer. Dadurch begünstigt wird Kaltluft aus der östlichen Mongolei über den Nordosten Chinas bis nach Südkorea transportiert und gebietsweise sind stärkere Niederschläge sowie Sturm möglich. Vor allem auf der Koreanischen Halbinsel werden in der neuen Woche unterdurchschnittliche Temperaturen erwartet.

Südamerika

Ein markantes Niederschlagsereignis steht voraussichtlich am kommenden Dienstag einigen Regionen des Nordostens von Argentinien, nachfolgend Teilen von Uruguay sowie Paraguay und am Mittwoch dem südwestlichen Brasilien bevor. Ein kräftiges Tief könnte für regionale Unwetter sorgen (räumlich begrenzt sind 100 Liter Regen pro Quadratmeter innerhalb von 6 Stunden möglich). Erdrutsche und Überflutungen sind durchaus vorstellbar. Zum Donnerstag greift das System voraussichtlich auch auf Bolivien über.