Süd und Nord tauschen
Schaut man sich die Deutschlandkarte für den heutigen Dienstag an und vergleicht sie mit dem morgigen Mittwoch (Abb. 2 und 3), so stellt man fest, dass sie beinahe genau das Gegenteil darstellt. Heute bekommt der Süden am meisten Sonne, morgen ist es der Norden. Doch was passiert dazwischen?
Hoch "Quintia" mit Nebel/Sonne Mix im Süden
Das Hoch Quintia, das uns vielerorts gestern mit Sonnenschein verwöhnt hat, verlagert sich dabei allmählich in die Südhälfte Deutschlands. Dies war besonders in der Nacht und am frühen Morgen zu spüren - wo lange Zeit zuvor die Sterne zu sehen waren, gab es bei meist leichtem Frost (Abb. 4) einige Scheiben von Reif frei zu kratzen. Zum Teil bildete sich, insbesondere in den anfälligen Niederungen Bayerns, teils dichter Nebel. Insbesondere im Donautal wird es dabei auch einige Regionen geben, in denen sich Nebel oder Hochnebel den ganzen Tag halten können. Außerhalb allerdings scheint in der Südhälfte Deutschlands und auch im Osten noch längere Zeit die Sonne.
Regen von Nordwesten
Ganz anders dagegen sieht es im Nordwesten aus. Hier sorgt ein sich nur langsam verlagernder Tiefausläufer für viele Wolken und in Küstennähe auch für Wind, und das dazugehörige Niederschlagsgebiet kommt bis zum Abend ganz allmählich nach Südosten voran. Bis dahin wird es etwa eine Linie Worms - Schwedt erreicht haben. Dabei fällt zeitweise Regen, allerdings in überschaubaren Mengen und nach Süden hin mit abnehmender Tendenz. In den westlichen Mittelgebirgen fällt dabei in Höhenlagen zwischen 600 und 800 Metern auch Schnee oder Schneeregen.
In der Nacht zum Dienstag zieht dieser Tiefausläufer unter Abschwächung dann weiter in den Süden Deutschlands, wird dabei allerdings immer langsamer. In München und weiter südlich und östlich wird es wohl bis zum Morgen noch meist trocken bleiben. In der Animation sehen wir, wie sich die Niederschläge abschwächen:
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Während ansonsten die Niederschläge in die ausgekühlte Luft am Boden fallen, kann es dabei allerdings auch für ein paar Flocken oder etwas Schneeregen bis in das Flachland reichen. Da die Temperaturen mit den (geringen) Niederschlägen steigen, bleibt davon dort allerdings nichts liegen. Und selbst in höheren Lagen fällt der Neuschneezuwachs äußerst gering aus.
Mittwoch - umgekehrt
Am Mittwoch kehren sich die Wetterverhältnisse um: der geringe Schnee oder Regen verschwindet über die Alpen, die Wolken bleiben dort allerdings erhalten. Auch am Erzgebirge und Vogtland kann es staubedingt noch etwas nieseln oder in höheren Lagen vereinzelt Schneeregen geben (Abb. 5), wobei die Schneefallgrenze am Vormittag in Richtung 1.000 Meter steigt.
Der Norden dagegen profitiert von einem Hoch über dem Atlantik, das sich hinter dem Tiefausläufer durchsetzen kann. Mit lebhaftem Wind in Küstennähe setzt sich von dort die Sonne durch, sodass an der Nordsee immerhin 6 Stunden möglich sind, von der Pfalz bis zum südlichen Brandenburg lockert die Bewölkung wahrscheinlich in der letzten Stunde vor Sonnenuntergang noch auf (Abb. 7).