Ein Hauch von Winter
Nachdem wir uns gestern in erster Linie auf den Wind und die Niederschlagsmenge konzentriert haben, schauen wir heute einmal auf die Temperaturen und den Hauch von Winter, der in den höheren Mittelgebirgen heute eine Stippvisite macht.
Wetterlage
Am gestrigen Montag ist das Randtief Godehard nun weiter ost-nordostwärts gezogen in Richtung südliches Skandinavien. Auf seiner Rückseite ist dabei Kaltluft polaren Ursprungs eingeflossen. Schauen wir nun in Abb. 2 auf den Atlantik, so sehen wir dort eine Konstellation, wie sie typischer nicht sein könnte: Islandtief "Horst" und ein (nicht benanntes) Azorenhoch werden dabei in den kommenden Tagen für typisches Herbstwetter sorgen.
Zwischen diesen Tiefs jedoch sorgt heute ein Zwischenhoch (Pfeil in Abb. 2) für Wetterberuhigung. Dementsprechend gibt es zunächst längere trockene Phasen und nur im Norden einzelne Schauer. Nach dieser Beruhigungsphase wird sich die Westhälfte allerdings wieder auf neue Niederschläge einstellen müssen. Sie gehören zu einem Tief, das von von der Nordsee her ostwärts wandert. Diese Niederschläge haben bis zum Abend von Westen her etwa eine Linie Cuxhaven - Aschaffenburg - Rottweil erreicht. In der Nacht zum Mittwoch erreicht der Tiefausläufer dann die Alpen, wo er schleifend etwas länger verweilt, daher ist dort auch mit größeren Niederschlagsmengen zu rechnen. Doch widmen wir uns nun dem Schnee:
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Im Video oben sehen wir die Windströmung in etwa 5 km Höhe, die Farben geben die Temperatur in dieser Höhe wider. Dort ist zu erkennen, dass die Kaltluft nicht lange bei uns verweilt. Interessant wird es insbesondere ab dem heutigen Nachmittag von Westen her.
Schnee und Sturmböen
Dabei ist zunächst bis in die Höhenlagen des Schwarzwaldes und des Hochsauerlandes (Abb. 3) ab rund 800 Metern mit Schnee zu rechnen, etwas darunter fällt Schneeregen. Am Abend und in der Nacht schneit es dann zeitweise weiter östlich im oberen Thüringer Wald, dem Erzgebirge und dem Bayerischen Wald bei ebenfalls rund 800 Metern sowie zum Beispiel im Allgäu (Abb. 4) bei gut 1.000 Metern, bevor der Schnee von Westen her wieder in Regen übergeht (Abb. 5).
Immerhin können aber in der Schneephase auf den Mittelgebirgsgipfeln teils 3 bis 6 cm Neuschnee fallen, auf dem Brocken und in den Alpen auch über 10 cm (Abb. 6), begleitet je nach Höhe von stürmischen Böen oder gar Sturmböen (Abb. 7), wodurch auch leichte Verwehungen möglich sind. Doch dieser nasse Schnee bleibt allenfalls auf der Wiese zeitweise liegen.
Trotz Schneefall kaum Glätte
Dies ist also gleichzeitig die gute Nachricht für die Autofahrer: Verbreitete Schneeglätte ist dabei nicht zu erwarten. Denn die Straßen werden dabei noch vom Boden gewärmt, dieser hat nach der milden Vorwitterung noch Plusgrade (Abb. 8). Nur in einigen höchsten Mittelgebirgslagen ist vorübergehend mit Glätte durch Schneematsch zu rechnen.