Weltwetter-Übersicht
Welche auffälligen Wetterereignisse sind in der kommenden Woche zu erwarten? Abbildung 1 zeigt den Extreme Forecast Index (EFI) des Europäischen Zentrums für mittelfristige Wettervorhersagen (EZMW) für die globale Temperatur am Montag. Der Index deutet auf signifikante Änderungen einzelner Parameter hin, also auf negative sowie positive Abweichungen vom Normalwert. Schauen wir uns ein paar Regionen genauer an.
- Europa
In unseren Breiten herrscht in der neuen Woche wechselhaftes und windiges Herbstwetter. Aufgereiht wie an einer Perlenschnur überqueren uns von Westen her in rascher Folge Tiefausläufer, die meist milde, nur vorübergehend kühle Meeresluft heranführen. So liegt die Temperatur etwa im Bereich der langjährigen Normalwerte, in der zweiten Wochenhälfte auch wieder darüber (vgl. Abbildung 1 und 2).
Besonders der Wind spielt in den nächsten Tagen eine große Rolle, der in einigen Regionen Mitteleuropas höheres Unwetterpotenzial bergen könnte. Bereits heute können durch Sturmtief "Friedrich" an der Nordsee und im Bergland schwere Sturmböen, teils auch orkanartige Böen mit über 100 km/h erreicht werden. Am Montag zieht dann ein Randtief mit seinem Zentrum von den Britischen Inseln über den Ärmelkanal in Richtung Dänemark, wobei in der Mitte Deutschlands der Süd- bis Südwestwind kräftig auffrischt. Dann drohen auch in tiefen Lagen Sturmböen, im oberen Bergland kann in Böen Orkanstärke erreicht werden (vgl. auch Abbildung 3). Der Schwerpunkt der Niederschläge liegt dann eher in der Nähe des Tiefzentrums im Norden Deutschlands, die sehr ergiebig ausfallen. Nach kurzer Wetterberuhigung am Dienstag erreicht der Wind zur Wochenmitte erneut Sturmstärke mit Unwettergefahr.
- Asien
Auffällig bei dem EF-Index der Temperatur in der Abbildung 2 sind die stark positiven Anomalien in den westlichen Teilen von Russland. Gestützt durch ein Hoch über Kasachstan kann auf der Vorderseite des nordeuropäischen Langwellentroges sehr milde Luft subtropischen Ursprungs bis weit zum Ural vordringen (vgl. Abbildung 4). Daher kann sich in diesen Regionen im Moment keine arktische Kaltluft sammeln, die bei einer möglichen Wetterumstellung in Europa unter Umständen für einen frühzeitigen Wintereinbruch sorgen könnte.
- Nordamerika
Auch in den USA ist ein früher Wintereinbruch vorerst unwahrscheinlich, trotz leicht unterdurchschnittlicher Temperaturwerte (vgl. Abbildung 2). So wird polare Kaltluft in den westlichen Teilen Nordamerikas zwar vorübergehend angezapft, wodurch die Schneefallgrenze in den Rocky Mountains auf etwa 1500 bis 800 m sinkt. An der Ostküste der USA wird zur Mitte der neuen Woche ein Warmluftvorstoß vorübegehend für recht mildes Wetter sorgen, wie aus unserem Ortewetter für New York hervorgeht (vgl. auch Abbildung 2).
- Australien
Ungewöhnlich warm für die Jahreszeit ist es aktuell in Teilen Australiens, wo an der Westküste im australischen Frühling bereits heiße Tage mit Werten über 30 Grad erreicht werden. In der ersten Wochenhälfte sinkt die Temperatur jedoch vorübergehend, bevor sie zum Ende der Woche erneut auf hochsommerliche Werte ansteigt. - Südostasien
Über dem westlichen Pazifik bleibt die diesjährige Taifunsaison weiterhin recht aktiv. So steuert aktuell Taifun "Krosa" unter Abschwächung auf die Küste Vietnams zu, wo er voraussichtlich am Dienstag auf Land trifft. Stärkere Regengüsse und heftige Windböen sind örtlich möglich. Der EF-Index in der Abbildung 5 deutet im späteren Wochenverlauf die Entwicklung eines weiteren tropischen Wirbelsturms an, der sich in Richtung Philippinen verlagern könnte.