Sturmtief "Friedrich"

Am Sonntag nähert sich Sturmtief "Friedrich". Wie stark wird er und welche Regionen sind betroffen?

Knapp eine Woche nach Orkan "Christian" kündigt sich erneut ein Sturmtief an, welches am Sonntag mit seinem Zentrum über der Nordsee liegt und viele Regionen Deutschlands beeinflusst. Doch mit welchen Windstärken müssen wir diesmal rechnen?



Windgeschwindigkeiten bis 100 km/h
Mit dichter grauer Bewölkung und zeitweiligem Regen beginnt der November in diesem Jahr typisch herbstlich, wobei auch der Wind in den kommenden Tagen wieder deutlich an Stärke gewinnt. So deutet sich ab Sonntag schon der nächste Herbststurm an, der mit Tief "Friedrich" über der Nordsee einhergeht. Verstärkt wird das Bodentief durch den Polarjet, der momentan über dem nördlichen Mitteleuropa liegt. Dieses Starkwindfeld in der Höhe gibt die Zugbahn der Tiefdruckgebiete vor, die wie an einer Perlenschnur aufgereiht in rascher Abfolge von West nach Ost ziehen (vgl. Abbildung 2 und 3). Entlang dieser Luftmassengrenze wird polare Kaltluft in Nordeuropa von subtropischer Warmluft in Südeuropa getrennt.

Aus der Abbildung 3 wird ersichtlich, dass Deutschland am Sonntag auf die Rückseite des Tiefs "Friedrich" gelangt, von Nordwesten her also Kaltluft angezapft wird. Zusammen mit Höhenkaltluft kommt dann mehr Dynamik ins Spiel, was einerseits teils kräftige Schauer auslöst und andererseits den Wind deutlich auffrischen lässt. So liegt der Schwerpunkt des Sturmfeldes am Sonntag entlang der Nordsee, wo Sturmböen der Stärke 9, teilweise auch schwere Sturmböen bis 100 km/h drohen. Aber auch im oberen Bergland wird es stürmisch, wie aus der Abbildung 4 hervorgeht.

In Hinblick auf die Niederschläge sind auch Graupelschauer oder vereinzelt Blitz und Donner nicht auszuschließen. Selbst der Extreme Forecast Index in Abbildung 5 zeigt für Sonntag und Montag sowohl beim Wind als auch beim Niederschlag recht verbreitet positive Abweichungen, ein Indiz für nasses und stürmisches Herbstwetter.

Auch in der neuen Woche herbstlich
Zum Start in die neuen Woche deutet sich erneut ein Randtief an, welches regional auch wieder höheres Unwetterpotenzial bergen könnte. Die Zugbahn des Tiefs und dementsprechend auch die Lage des Hauptwindfeldes ist zwar noch etwas unsicher, doch nach den neuesten Modellberechnungen könnten die höchsten Windgeschwindigkeiten eher in der Mitte Deutschlands erreicht werden (vgl. Abbildung 6 und 7). In der Nordhälfte würde in diesem Fall eher das Tiefzentrum liegen, das sich zwar mit ergiebigen Regenmengen aber schwächerem Wind bemerkbar macht.

Auch darüber hinaus stellt sich die großräumige Wetterlage vorläufig nicht um. Die Witterung bleibt also typisch herbstlich mit weiteren Regengebieten und teils kräftigem Wind.