Nasser Oktober?

Halbzeit in puncto Oktoberwetter. Wie stehen die Chancen für einen ruhigen Monatsausklang?

Bereits zur Monatsmitte kann man feststellen, dass dieser Oktober in einigen Bundesländern zu nass ausfallen wird. Von Baden-Württemberg über Thüringen und Sachsen-Anhalt hinweg bis nach Brandenburg wurde bereits vielerorts das Monatssoll des Niederschlags erreicht.

Eigentlich gilt der Oktober als ruhiger Herbstmonat. Doch danach sieht es derzeit nicht aus. Nach ein paar wenigen schönen Tagen zum Monatsbeginn folgten mehrere Tage mit starker Bewölkung, Nebel, Regen (in höheren Lagen auch Schnee) und eher wenig Sonnenschein. Wie kann man das aktuelle Szenario erklären?

Vereinfacht dargestellt haben wir die aktuelle Witterung Tiefdruckgebieten zu verdanken, welche sich über Mitteleuropa verankert haben. Diese Tiefs brachten und bringen uns in regelmäßiger Abfolge viele Wolken und zeitweilige Niederschläge. Normalerweise schwenken Tiefausläufer rasch über Deutschland hinweg nach Osten. In letzter Zeit stellten sich jedoch oftmals die sogenannten Blockierungslagen ein. Über Osteuropa herrschte hoher Luftdruck und selbiger blockierte ein weiteres Vorankommen etwaiger Wetterfronten von Westen her. So konnte es gebietsweise länger anhaltend, mitunter auch recht ergiebig regnen. Je nach Bundesland kamen und kommen Staueffekte der Orographie zum Tragen, welche die Niederschlagsaktivität zusätzlich erhöhen.

Wohin geht der Trend?
Wie bereits in den gestrigen News berichtet, bleibt uns das Tiefdruckwetter „leider“ auch in den kommenden Tagen erhalten. Ein kräftiges und stabiles Hochdruckgebiet ist vorerst nicht in Sicht. Zwar wird sich je nach Tag und Region auch die Sonne blicken lassen, aber insgesamt sind in dieser Woche die Wolken in der Überzahl. Die zweite Oktoberhälfte beginnt demnach für viele wolkenreich und nass.

Zum Wettercharakter am Monatsende kann man derzeit noch keine eindeutigen Aussagen treffen. Allerdings zeichnet sich nach vorübergehend kälteren Temperaturen besonders zum 19. und 20. Oktober eine kurzfristige Tendenz zu überdurchschnittlichen Temperaturen an. Dabei wird Tiefdruckeinfluss über dem Ostatlantik wetterbestimmend sein, wodurch zwar mildere, aber weiterhin feuchte Luft mit vielen Wolken und einigen Schauern nach Deutschland gelangt. In puncto Temperatur deutet sich zum Monatsende nur eine allmähliche Abkühlung an, bis dahin erwarten wir noch Werte über dem langjährigen Mittel.

Etwas Hoffnung gibt es aber noch, denn Hochdruckgebiete könnten zumindest zeitweise Einfluss auf das Wettergeschehen nehmen, möglich ist dies vor allem im Süden und Osten Deutschlands mit einer Wahrscheinlichkeit von 30 bis 40 Prozent (in der letzten Oktoberdekade).