Dem Frost an den Kragen
Der noch junge Oktober brachte uns bereits erste Nachtfröste. Bleibt es bei diesen kalten Nächten oder ist der Frost der letzten Tage bereits „Schnee von gestern“?
In den ersten Oktobernächten kühlte sich die Luft in einigen Regionen Deutschlands markant ab. Dabei wurden von den Wetterstationen in vielen Bundesländern leichte Minusgrade gemeldet. So registrierte beispielsweise die Station Bad Königshofen (Kleinstadt im unterfränkischen Landkreis Rhön-Grabfeld) in der Nacht vom 02. auf den 03.10.2013 eine Tiefsttemperatur von -4,5°C. Die Lufttemperatur wird nach WMO Richtlinie stets in 2 Meter Höhe gemessen. In direkter Bodennähe war es jedoch noch kälter. Bemerkenswerte -9,0°C in 5 cm Höhe konnte die Station Bad Königshofen in den Frühstunden vermelden. Vereinzelt beobachteten wetterbegeisterte Frühaufsteher sogar den ersten Reif der Saison. In den Abbildungen 1 bis 3 haben wir für Sie ausgewählte Tiefstwerte der letzten Nächte grafisch aufgeführt.
Wie bereits in den gestrigen News erwähnt, brachte uns Hoch KARIN sehr trockene und kühle Kontinentalluft aus Osteuropa. Dort hatte sich in den vergangenen sieben Tagen eine auffällige Kaltluftmasse angesammelt, selbige wurde von dem Hoch quasi zu uns gelenkt. Zum anderen ist die Abkühlung durch die fehlende Wolkendecke zu erklären, denn oftmals verliefen die Nächte sternenklar. Dieser Umstand gilt als idealer Nährboden für die Anhäufung von Kaltluft. Es fehlt der untersten Atmosphärenschicht schlichtweg die „schützende Bettdecke“. Erwärmung und Abkühlung findet nämlich stets von unten her statt. Oder anders ausgedrückt: Eine nächtliche negative Strahlungsbilanz führt zur Abkühlung des Bodens, zwangsläufig wird so auch die bodennahe Luft abgekühlt.
Doch nun ist es vorbei mit dem Frost - zumindest zeitweise. Der atlantische Tiefdruckwirbel WERNER führt mit seinen Frontensystemen seit gestern bodennah mildere und vor allem feuchtere Luft heran. Diese Luft verdrängt die bisherige sehr trockene und kühle Kontinentalluft nun endgültig. Bereits in der kommenden Nacht erwarten wir mildere Tiefstwerte zwischen 13 und 8°C, lediglich von Ostbayern über Sachsen bis ins südöstliche Brandenburg wird es mit 8 bis 4°C etwas frischer. Dies sind auch in etwa die Minima der darauf folgenden Nächte. Etwas spannender könnte es in der Nacht zum kommenden Freitag werden, dann sind in Aufklarungsgebieten vereinzelt wieder Tiefstwerte unter 3°C möglich.
Eine länger andauernde Nachtfrostperiode ist vorerst jedoch „noch“ nicht in Sicht.