September 2013
Der September 2013 ist nun zu Ende gegangen, und er hatte einige Hoch- und Tiefpunkte zu bieten. Er begann mit örtlich heißen Tagen und endete stellenweise mit Nachtfrost, dazwischen war es zeitweise sehr grau und nass.
Wie schon in unserer Zwischenbilanz vom 20. September vermutet, konnten dabei die letzten Tage mit viel Sonnenschein im Norden Deutschlands nicht die Trendwende bringen. Der September 2013 wird in seiner Statistik durch seine unterdurchschnittliche Sonnenscheindauer sowie durch überdurchschnittliche Niederschläge auffällig. Als Referenz werden dazu die Mittelwerte der Jahre 1961 bis 1990 herangezogen, der international gültigen Klimareferenzperiode.
Wenig Sonnenschein
Deutschlandweit gab es demnach knapp ein Fünftel weniger Sonne als normal. Ursache hierfür war nach einem teils hochsommerlichen Auftakt eine kühle und wolkenreiche Nordwestlage, die in den ersten Tagen die Schalter rasch auf "Herbst" umlegte. Der Auftakt wurde mit Tief Nandor gemacht, das sich lange über Deutschland aufhielt. Um dieses Tief herum wurden viele weitere Randtiefs geführt, die für etwa zwei Wochen viele Wolken und viel Regen brachten, wie folgende Animation noch einmal zeigt:
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Am wenigsten Sonne gab es dabei in den nördlichen Mittelgebirgen, vor allem im Sauerland sowie im Harz. Aber auch im mittleren und östlichen Flachland unserer Republik schien die Sonne oft nur 60 bis 70% so lange wir sonst üblich (Abb. 3).
Reichlich Regen
Selbstverständlich kam mit den vielen Wolken auch reichlich Regen. Und so verwundert es bei der Wetterlage nicht, dass die Niederschlagsbilanz deutlich übernormal ausfällt. In ganz Deutschland fiel im Mittel etwa ein Drittel mehr Regen als im klimatologischen Durchschnitt. Spitzenwerte wurden zunächst zwischen dem 8. und 10. September in Bocholt in Nordrhein-Westfalen aufgestellt, wo insgesamt 68 Liter auf den Quadratmeter zu Boden prasselten. Außerdem kam es anfangs mit Beteiligung der feuchten Mittelmeerluft auch zu Unwettern, vor allem am 7. September im Donautal in Baden-Württemberg. In Mühlheim an der Donau lag der Hagel am Abend bis zu 10 cm hoch. Ein Tornado trat am 6. in Wesel auf und richtete große Schäden an.
Später war es vor allem der Süden Deutschlands, der enorme Niederschlagsmengen zu verkraften hatte. Im Berchtesgadener Land sowie im Allgäu summierten sich die Niederschläge auf stellenweise 290 Liter pro Quadratmeter (Abb. 3), aber auch im Flachland gab es im Bereich sich nur langsam verlagernder Tiefausläufer teils über das doppelte der üblichen Monatsmenge, vor allem in Franken (Abb. 4).
Temperaturen anfangs sommerlich, zum Ende örtlich Nachtfrost
Im Nachhinein betrachtet begann der September mit trügerisch sommerlichem Temperaturniveau. In subtropischer Mittelmeerluft gab es dabei mit Hoch "Hannah" vor allem im Westen Deutschlands noch einmal so genannte Heiße Tage mit einer Höchsttemperatur über 30°C. Für Geilenkirchen bei Aachen in Nordrhein-Westfalen gab es dabei mit 34,0°C (Abb. 5) einen neuen Septemberrekord, der den alten vom 05.09.1979 sogar um zwei Grad übertraf. Auch Köln meldete mit maximal 33°C am 06.09. einen neuen Höchstwert für den September. Nur zwei Tage später war es dort 20 Grad kälter.
Der Rest des Monats brachte zunächst durchschnittliche oder leicht unterdurchschnittliche Temperaturen. Zum Ende des Septembers etablierte sich über Skandinavien das Hoch "Karin", das mit kaltem Ost- bis Nordostwind die Temperaturen sinken ließ. Bei oft klarem Nachthimmel gab es vor allem im Nordosten des Landes gebietsweise Bodenfrost, örtlich sogar Luftfrost, zum Beispiel meldete die Station Kaniswall am südöstlichen Berliner Stadtrand in der Nacht zum 29.09. eine Tiefsttemperatur von -1°C. Durch eine Luftmassengrenze war es im Süden dagegen deutlich wolkiger und milder, wobei die Unterschiede vor allem in den Nächten markant waren.
Insgesamt führt dies zu einer ausgeglichenen Temperaturbilanz mit nur wenigen Zehntel Grad über dem klimatologischen Durchschnittswert.