Taifun-Alarm für Hongkong

Offenbar zieht der Wirbelsturm 'Usagi' direkt auf die Millionenmetropolen Guangzhou und Hongkong zu

Sehr aktiv war die aktuelle Taifun-Saison des Westpazifiks bisher, und sie scheint es auch weiterhin zu bleiben. Momentan richten sich die Augen der Menschen im Südosten Asiens insbesondere auf den starken Taifun 'Usagi', der direkt auf die Millionenmetropolen Guangzhou und Hongkong (zusammen ca. 18 Mio. Einwohner) zuzieht.

Um 5 Uhr am Donnerstagmorgen unserer Zeit befand sich der Taifun 'Usagi' (von den Philippinen 'Odette' genannt) auf dem Nordwest-Pazifik etwa 1.100 km südöstlich von Taipeh, Taiwan. Mit mittleren Windgeschwindigkeiten mit knapp 150 km/h und Böen bis nahe 190 km/h hat sich 'Usagi' in den letzten 24 Stunden schnell verstärkt zu einem Taifun der Kategorie 2 (von 5). Unser Satellitenbild von 6 Uhr unserer Zeit am heutigen Donnerstagmorgen zeigt deutlich, dass sich mittlerweile das charakteristische Auge im Zentrum des tropischen Wirbelsturms geformt hat.

Der weitere Weg von 'Usagi' führt nun zwischen den Inseln Luzon (Philippinen) und Taiwan hindurch, wo er bis Freitagmittag mit mittleren Windgeschwindigkeiten über 190 und Windspitzen bis 240 km/h (Kategorie 3) für große Gefahren sorgen wird. Die Auswirkungen werden direkt vor allem den Süden Taiwans und den Norden der Philippinen treffen, sind aber auch landesweit zu spüren durch teils kräftige gewittriger Regengüsse der äußeren Schauerbänder. Um 8 Uhr unserer Zeit hat die philippinische Behörde PAGASA aktive Sturmwarnungen für einige Inseln der nördlichen Philippinen, darunter die Batanes Calaguas-Inselgruppe und die Babuyan-Inseln.

Millionen Menschen betroffen: direkter Kurs nach Hongkong und Guangzhou
Große Sorge macht insbesondere der weitere berechnete Kurs der Taifun-Experten des Joint Typhoon Warning Centers. Wie jeder selbst mit unserem Storm Tracker in der MeteoEarth App nachvollziehen kann (Abb. links), soll der Wirbelsturm am Sonntag Ortszeit direkt auf Hongkong (7,2 Mio. Einwohner) zuziehen und mit 145 km/h Mittelwinden und Windspitzen bis 185 km/h wüten (Kategorie 1). Dabei herrscht nicht nur Gefahr durch den Wind in Orkanstärke, sondern auch durch extreme Regengüsse sowie Sturmfluten. Auch Guangzhou (10,1 Mio. Einwohner) weiter nördlich liegt voraussichtlich in unmittelbarer Nähe des Zugweges. 

Fernab der Tropen wird oft davon ausgegangen, dass die Gefahr eines Wirbelsturms vor allem durch den Sturm selbst ausgeht. Doch zeigt ein aktuelles Beispiel aus Mexiko, dass es vor allem das Wasser ist, das den meisten Menschen ihre Existenz oder noch schlimmer ihr Leben nehmen kann. Dort trat nämlich der seltene Fall auf, dass das Land innerhalb von 24 Stunden (Montag und Dienstag) von Hurricanes sowohl vom Atlantik als auch vom Pazifik kommend getroffen wurde. Dies ist seit 1958 nicht mehr vorgekommen.

Zunächst war es Hurricane 'Ingrid' an der Atlantikküste, dann der immer noch aktive tropische Sturm 'Manuel' an der Pazifikküste. Beide tropischen Stürme werden verantwortlich gemacht für den Verlust von 57 Menschenleben. Die folgenden Bilder zeigen, dass die meisten unter den Wassermassen zu leiden haben:

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