Weltwetterübersicht
Welche auffälligen Wetterereignisse sind in der kommenden Woche zu erwarten? Abbildung 1 zeigt den Extreme Forecast Index (EFI) des Europäischen Zentrums für mittelfristige Wettervorhersagen (ECMWF) für die globale Temperatur am Montag. Der Index deutet auf signifikante Änderungen einzelner Parameter hin, also auf negative sowie positive Abweichungen vom Normalwert. Schauen wir einige Regionen genauer an.
Nord- und Mittelamerika: Hurrikan und Flut
Nachdem die Hurrikansaison bis vor einer Woche fast gar nicht aktiv war, hat sich nun über dem Golf von Mexiko der Hurrikan "Ingrid" gebildet. Vom National Hurricane Center in Florida wurde er als Kategorie 1 Wirbelsturm eingestuft und trifft heute im Tagesverlauf auf die mexikanische Küste (Abb. 2). Dabei werden maximale Windböen von 130 bis 140 km/h erwartet und heftige Niederschläge von 200 bis lokal 400 l/qm. Allerdings schwächt sich das System über Land rasch ab und wird sich über dem mexikanischen Festland auflösen.
USA - Flut in Colorado
Heftige Regenfälle haben in dieser Woche in der Region Boulder teilweise über 200 l/qm gebracht und damit massive Überschwemmungen ausgelöst. Auch für heute und am Montag werden weitere Niederschläge erwartet, im Verlauf der Woche (Abb. 3 und 4) entspannt sie die Wetterlage, es wird wärmer und am wichtigsten - es bleibt trocken.
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Australien: Starkregen und kalte Nächte auf Tasman
Schauen wir nun nach Down under, denn auch dort gab und gibt es derzeit extremes Wetter. Vor allem in den südlichen Regionen wurden heftige Regenfälle registriert, örtlich kamen über 30 l/qm zusammen, das ist so viel, wie teilweise seit über 10 Jahren nicht mehr. Und auch für heute und morgen werden weitere Regenfälle erwartet, lokal sind nochmals 10 bis 20 l/qm möglich (Abb. 5).
Aber nicht nur die Niederschläge sind extrem, sondern teilweise auch die Temperaturen, vor allem die Tiefstwerte. In Australien verhalten sich die Jahreszeiten ja genau entgegengesetzt zu unseren, dort geht der Winter zu Ende und das Frühjahr ist nah. In Nordwesten, im Bundesstaat Queensland wurden in Julia Creek am Donnerstag das erste Mal in dieser Saison 40 Grad gemessen, so früh gab es das dort noch nie. Ganz anders verhält es sich auf Tasman, die südlichste Insel des Kontinents. Dort war es in den letzten Nächten sehr kalt, teilweise wurde Frost gemessen - solche kalten Nächte gab es seit über 50 Jahren nicht mehr.