Hurrikansaison ist eröffnet

Vergleichsweise spät in der Saison bildete sich der Hurrikan "Humberto" vor Westafrika.

Obwohl die offizielle Hurrikansaison seit über drei Monaten läuft, blieb es bislang bei tropischen Stürmen, die die Kriterien für Hurrikane nicht erfüllten. Nun aber hat sich der tropische Sturm mit dem Namen "Humberto" vor Westafrika so weit verstärkt, dass er als Hurrikan klassifiziert wurde.

Nur im Sommer und Herbst ist Hurrikansaison
Die auf dem nördlichen Atlantik als Hurrikane bezeichneten Wirbelstürme bilden sich dort in den Sommer- und Herbstmonaten, unter anderem in Folge der hohen Wassertemperatur und Luftfeuchtigkeit, bevorzugt aus. Somit ist die offizielle Saison für diese eindrucksvollen tropischen Wirbelstürme auf den Zeitraum von Juni bis November festgelegt. Bislang gab es schon einige tropische Stürme über dem Nordatlantik, die aber mit ihrer maximalen Windgeschwindigkeit nicht an den "magischen Wert" von 64 Knoten (Orkanstärke 12) oder mehr herankamen.

Namensgebung und Kategorisierung
Die tropischen Stürme werden alphabetisch geordnet benannt, und in der bisherigen Saison gab es vom ersten tropischen Sturm "Andrea" bis zur Nummer sieben "Gabrielle" schon einige Kandidaten für Hurrikane. Keiner der tropischen Stürme entwickelte sich aber bisher zu einem Hurrikan. Ab dem 6. September 2013 bildete und verstärkte sich ein tropisches Tief zunächst zu einem tropischen Sturm, der auf den Namen "Humberto" getauft wurde. Ab dem gestrigen Mittwoch, dem 11. September, war mit einer maximalen Windgeschwindigkeit von über 64 Knoten auch die Schwelle zu Hurrikanen überschritten.

Dabei spricht man im Falle von "Humberto" laut der Saffir-Simpson-Hurrikan-Skala von der Kategorie 1, die bis zu 82 Knoten (entspricht 153 km/h) reicht. Zum Vergleich: Die maximalen Böen der höchsten Kategorie 5 liegen bei über 136 Knoten bzw. über 251 km/h. Der Ende August 2005 aktive Hurrikan "Katrina", der besonders im Süden der USA katastrophale Auswirkungen hatte, war zeitweise ein solcher Hurrikan der Kategorie 5. Auffällig ist, dass mit "Humberto" Anfang September die Hurrikansaison rekordverdächtig spät begann.

Ziemlich genau zur gleichen Zeit im Jahr 2002 war der Hurrikan "Gustav" vor der Ostküste Nordamerikas aktiv, ansonsten war "Humberto" wohl derjenige erste Hurrikan einer Saison mit dem spätesten Auftreten seit Beginn der professionellen Beobachtungen durch Satelliten in der 60er Jahren des vorigen Jahrhunderts.

Entwicklung und Zugbahn von "Humberto"
Der Hurrikan "Humberto" liegt aktuell vor der Westküste Afrikas. Die Abbildung 1 zeigt die Lage des Wolkenwirbels vor Senegal gestern Mittag als Screenshot unserer WeatherPro-App. Er soll sich nach den Prognosen des an die NOAA (die US-amerikanische Bundesbehörde National Oceanic and Atmospheric Association) angegliederten National Hurricane Center in nordwestlicher Richtung weiterbewegen.

Dabei waren die Kapverdischen Inseln die einzige Landmasse, die signifikant vom Hurrikan "Humberto" beeinflusst wurden (Abbildung 2 zeigt die Windgeschwindigkeiten der vergangenen Tage, 44 km/h Mittelwind entsprechen Windstärke 6, wobei der Wind in Böen deutlich stärker sein kann), aber die vorübergehende Sturmwarnung für die Inseln ist wieder aufgehoben worden.

Hier können Sie sich die Prognose der nächsten Tage für die Kapverdeninsel Santiago ansehen, auf der die Hauptstadt Praia liegt. In den nächsten Tagen wird eine Abschwächung der Windgeschwindigkeit von "Humberto" erwartet, der dann wieder den Status eines Hurrikans verlieren würde.


Brandneue MeteoEarth-App zur Visualisierung von Stürmen
Die beliebte und vielseitige MeteoEarth-App 1.2 ist gerade um ein Feature erweitert worden. Mit der neuen Sturm-Funktion können sowohl Nutzer von Android-Geräten als auch von iPads im Premiumbereich per Tap auf den Stormtracker-Layer Stürme wie den Hurrikan "Humberto" in MeteoEarth verfolgen.

Dabei werden wichtige Informationen wie der Name und die Kategorie angezeigt. Es ist möglich, sich einzelne Stürme anzeigen zu lassen, wie die Abbildung 3 als Screenshot aus MeteoEarth zeigt. Nach Drücken der Play-Taste kann die Animation gestartet werden und die Zugbahn des Sturms lässt sich verfolgen.

Eine Auswahl der Parameter Wind und Niederschlag (vgl. Abbildung 4 zu den Regenmengen vom Hurrikan "Humberto") ermöglicht es dem Nutzer, sich die gewünschten Daten individuell anzeigen zu lassen.