Verregneter Nordwesten

Vor allem im Norden und Westen war es ein herbstlich-nasser Wochenbeginn: Wie viel Regen fiel eigentlich?

Der Beginn der neuen Woche gestaltete sich im Norden und Westen Deutschlands teilweise sehr nass. Wir werfen einen kurzen Blick auf die Ursache, vor allem aber auf die teils beachtlichen Regenmengen, die dadurch zustande kamen.

Woher kam der Regen?
Ursache für die teilweise sehr beachtlichen Regenmengen war ein ausgeprägtes und sehr langsam ziehendes Höhentief. Mit diesem Höhentiefdruckgebiet waren wiederum zwei Bodentiefs verbunden. Das Höhentief verstärkte dabei die Hebungsprozesse entlang der Frontensyteme der Bodentiefs, wodurch es zu recht ergiebigen Regenfällen kam. Da die Luftmasse zugleich oftmals labil geschichtet war, waren die Regenfälle gebietsweise konvektiv durchsetzt (also schauerartig verstärkt oder mit eingelagerten Gewittern verbunden), was die Regenmengen zusätzlich durch kurzfristige, aber intensive Niederschläge in die Höhe trieben.

Wie viel Regen fiel vom Himmel?
Im 24-stündigen Zeitraum zwischen Montag- und Dienstagmorgen (Bezugszeit: 6:00 UTC) fielen nördlich der Donau recht verbreitet zwischen 5 und 10 Liter Regen pro Quadratmeter. Von der Eifel bis zum Taunus kamen in diesem Zeitraum hingegen häufig zwischen 15 und 20, örtlich sogar bis nahe 25 Liter Regen zusammen. Der Schwerpunkt der Regenfälle lag in diesem Zeitintervall allerdings im südwestlichen Niedersachsen und dem nordwestlichen Nordrhein-Westfalen. So fielen in Ahaus im Norden des Münsterlandes beachtliche 41,3 Liter, im niedersächsischen Bad Bentheim dieser Menge nicht deutlich nachstehende 36,2 Liter Regen pro Quadratmeter. In den Niederlanden wurde teils noch mehr Regen registriert. Die hohen Regenmengen lassen sich in Abbildung 2 gut erkennen.

Einen weiteren und auch deutlichen Aufschlag an Regen gab es jedoch noch am Dienstag selbst, da sich das niederschlagsbringende Bodentief, das sich am Morgen noch über dem Münsterland befand, nur sehr langsam fortbewegte, sodass es nach 12 Stunden mit seinem Zentrum gerade einmal das Wendland erreichte. Sein "eingerolltes" Frontensytem sorgte in den Regionen, in denen zuvor schon am meisten Regen gefallen war, erneut für die höchsten Niederschlagssummen. Verbreitet kamen 10 bis 20 Liter Regen zusammen. In Münster wurden 22 Liter, im zuvor schon sehr verregneten Ahaus zusätzliche 15 Liter Regen pro Quadratmeter gemessen. Anschaulich ist dies in Abbildung 3 zu erkennen.

Somit lässt sich festhalten, dass im Nordwesten Deutschlands innerhalb von 36 Stunden örtlich über 50 Liter Regen gefallen sind. Am Wochenanfang kamen damit teilweise nahezu 80 Prozent des durchschnittlichen Monatssolls zusammen! Damit fällt der September in diesen Regionen oftmals jetzt schon als zu nasser Monat aus, ohne die bis Ende September noch anfallenden Regenfälle mit einzubeziehen.