Weltwetter-Übersicht

Während es bei uns eher herbstlich wird, gibt der Sommer in Nordamerika nochmal alles.

Welche auffälligen Wetterereignisse sind in der kommenden Woche zu erwarten? Abbildung 1 zeigt den Extreme Forecast Index (EFI) des Europäischen Zentrums für mittelfristige Wettervorhersagen (ECMW) für die globale Temperatur am Dienstag. Der Index deutet auf signifikante Änderungen einzelner Parameter hin, also auf negative sowie positive Abweichungen vom Normalwert. Schauen wir uns ein paar Regionen genauer an.

  1. Europa
    Während die letzte Woche noch in der Westhälfte Deutschlands mit Werten über 30 Grad örtlich neue Hitzerekorde für Anfang September hervorbrachte, erfolgt nun mit Tief "Nandor" eine deutliche Wetterumstellung zu recht kühlem und wechselhaftem Wetter.

    Mit Durchgang der Kaltfront des sich über der Nordsee befindenden Tiefs findet auch in der Osthälfte Deutschlands zum Beginn der neuen Woche ein Temperatursturz um teilweise mehr als 10°C statt. Während heute noch viel Sonnenschein und sommerliche Wärme von bis zu 28°C die Menschen an Spree und Neiße ins Freie locken, sind am Montag bei ungemütlichem Regenwetter und deutlich kühleren Werten um 15°C Schirm und Jacke ratsam. In der Westhälfte ist bereits heute der Tiefausläufer mit kräftigem und teils gewittrigem Regen wetterwirksam, dort bleibt die Temperatur schon vielerorts unter der 20-Grad-Marke.

    Wie sowohl aus dem EF-Index in der Abbildung 1 als auch in der Abbildung 2 deutlich wird, bleiben uns in der gesamten nächsten Woche leicht unterdurchschnittliche Temperaturwerte erhalten. Auch das Wetter gestaltet sich nicht wirklich spätsommerlich, vielmehr sorgen im Bereich feuchter Meeresluft weitere Tiefs wiederholt für Schauer, die örtlich auch mal kräftiger ausfallen. Die überdurchschnittlichen Niederschlagsmengen werden auch vom EF-Index für den Niederschlag widergespiegelt (vgl. Abbildung 3 und 4).
     
  2. Nordamerika
    Die gelbe und rote Färbung nimmt im Moment und auch in den nächsten Tagen der EF-Index für die Temperatur in weiten Teilen Nordamerikas an, wie aus der Abbildung 2 ersichtlich wird. Zur Pazifikküste hin erstreckt sich ein ausgedehntes Hochdruckgebiet bis weit in den Westen Kanadas, welches mit freundlichem Wetter und recht warmer bis heißer Luft verbunden ist (vgl. Abbildung 5). So zeigt unser Ortewetter für Portland (Oregon) Maximalwerte über 30°C. Selbst im kanadischen Edmonton wird es sommerlich warm bei Sonne pur.

    Auch die Ostküste der USA profitiert in der ersten Wochenhälfte vom hohen Luftdruck und für die Jahreszeit ungewöhnlich warmen bis heißem Sommerwetter. Ab Wochenmitte beendet jedoch ein Tief das kurze Hitzeintermezzo im Ostteil der USA mit teils kräftigen Schauern und Gewittern, die mit größerem Hagel und Starkregen durchaus unwetterartig ausfallen können (vgl. Abbildung 5).
     
  3. Südamerika
    Extreme Temperaturwerte werden in der neuen Woche in Argentinien sowie teilweise auch in Uruguay und Paraguay prognostiziert. In einigen Regionen zeigt der EF-Index in der Abbildung sogar den Indexwert +1 an, also die maximal positive Abweichung vom Modellklima. Für Santa Fé bedeutet dies Höchstwerte von nahe 40°C.  
     
  4. Atlantik
    Die Hurrikansaison verläuft dieses Jahr bisher eher mau, doch wie anhand der Abbildung 6 zu erkennen ist, formiert sich im Verlauf der neuen Woche ein Tiefdruckgebiet unmittelbar nördlich des Äquators über dem Atlantik innerhalb der Passatwindzone. Dort sind die Bedingungen für die Ausbildung eines tropischen Zyklons ideal, woraus sich nachfolgend durchaus ein Hurrikan entwickeln könnte.

    Eine Verlagerung des Windfeldes nach Westen wird in der letzten Karte in Abbildung 6 sogar leicht angedeutet. Bleibt also abzuwarten und zu beobachten, ob daraus ein Hurrikan entstehen könnte, der womöglich in der darauffolgenden Woche weiter in Richtung nordamerikanischen Kontinent/Karibik zieht.