August 2013 keine Hurrikane

2013 ist erst das sechste Jahr seit 1960, in dem es im August keine Hurrikane gab, die Saison ist sehr ruhig:

Die Hurrikansaison ist zwar noch recht jung, dennoch bleiben verheerende Wirbelstürme bis jetzt zum Glück noch aus.

Es ist mitten in der Hurrikansaison, aber der August 2013 fiel praktisch ohne einen einzelnen Hurrikan aus. Es zogen zwar sechs tropische Wirbelstürme über den Atlantik hinweg, doch entwickelte sich keiner zu einem Hurrikan. Somit zählt der August 2013 zu einer Reihe von sechs Augustmonaten (1967, 1984, 1988, 2001 und 2002), in denen sich keine Hurrikane gebildet haben. Die Statistiken zeigen, dass in den anderen fünf Jahren der September und der Oktober besonders häufig von Tiefdrucksystemen geprägt waren. Das Jahr 2001 hatte nachfolgend z.B. neun und somit die meisten Hurrikane, und 2002 mit vier Wirbelstürmen am wenigsten dieser sechs Jahre. Im Mittel sind ab September sechs Hurrikane entstanden. 1984 und 2001 zog sich die Hurrikanentwicklung bis in den Dezember hinein, wogegen die Hurrikansaison 2002 frühzeitig – Mitte Oktober – endete.

In diesen Jahren richteten die Hurrikane enorme Schäden, teilweise im Milliardenbereich, an und verursachten zahlreiche Todesfälle. 1967 wütete z.B. der Hurrikan Beulah, der auf der Saffir-Simpson-Skala die Stärke 5 erreichte, in Texas. Dabei waren 688 Todesopfer zu beklagen und Schäden in einer Höhe von einer Milliarde Dollar entstanden.

Man kann zwar nicht mit Sicherheit sagen, dass in den folgenden Monaten überdurchschnittlich viele Hurrikane entstehen werden, aber wie die Erfahrung zeigt, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass besonders im November, aber auch in den Monaten davor, mehrfach mit Hurrikane gerechnet werden muss. In den tropischen Breiten herrscht hohe potentielle Wärmeenergie, welche während der nächsten Monate in Form von tropischen Störungen nach Norden transportiert werden kann. Diese Systeme müssen nicht unbedingt riesig sein, geschweige denn sich zu Hurrikans auswachsen. Doch auch wenn sie nicht auf Land treffen, können die vorbeiziehenden tropischen Stürme Schäden und Überflutungen bewirken.

Hurrikansaison

Die Hurrikansaison dauert in der Regel von Anfang Juni bis Ende November. In diesem Zeitraum sind die für die Entstehung günstigen Bedingungen vorhanden. Damit sich tropische Wirbelstürme bilden können, müssen feuchte Luft, geringe vertikale Windscherung und eine Wassertemperatur über dem Ozean von mindestens etwa 27°C herrschen. Durch Verdunstung von der warmen Wasseroberfläche kann viel Energie aufgenommen werden.
Eine weitere wichtige „Zutat“ sind sogenannte tropische Wellenstörungen in den höheren Schichten der Troposphäre, die entscheiden, ob sich Gewittercluster, von Afrika kommend, zu tropischen Stürmen ausbilden. Diese entstehen selbst über Nordafrika und bewegen sich danach mit dem Urpassat (tropische östliche Höhenströmung) in Richtung des tropischen Atlantiks. Dort bewirken sie eine zusätzliche Verstärkung der Energiezufuhr durch die o.g. Verdunstung.

Mit Hurrikanen werden tropische Wirbelstürme bezeichnet, die über dem Nordwestatlantik entstehen und in denen Windgeschwindigkeiten von über 118 km/h, das entspricht Windstärke 12, auftreten. Meist haben sie eine Ausdehnung von mehreren 100 km, im Extremfall können sie auch einen Durchmesser von über 1000 km haben; ein gutes Beispiel dafür ist Sandy (2012).

Die Intensität tropischer Wirbelstürme wird durch die Meeresoberflächentemperatur bestimmt, welche etwa alle 50 bis 70 Jahre variieren. Grund dafür ist die Atlantische Multidekaden-Oszillation (AMO), mit der eine zyklisch wechselnde Zirkulationsschwankung der ozeanischen Strömungen im Nordatlantik bezeichnet wird. Durch diese werden Veränderungen der Oberflächentemperatur des Meeres verursacht und beeinflusst die Intensität der Tropenstürme.

Vorausschau
Bis zum Ende dieser Woche bleibt die diesjährige Saison voraussichtlich ruhig. Die Abbildungen 3 und 4 zeigen das Bodendruckfeld aus den Berechnungen des ECMWF (deutsch: Europäisches Zentrum für mittelfristige Wettervorhersage) für den Bereich des tropischen Atlantiks und der Karibik. Daraus lässt sich erkennen, dass die Wahrscheinlichkeit für die Entstehung tropischer Stürme derzeit gering ist.