Weltwetter-Übersicht
Welche auffälligen Wetterereignisse sind in der kommenden Woche zu erwarten? Abbildung 1 zeigt den Extreme Forecast Index (EFI) des Europäischen Zentrums für mittelfristige Wettervorhersagen (ECMWF) für die globale Temperatur am Montag. Der Index deutet auf signifikante Änderungen einzelner Parameter hin, also auf negative sowie positive Abweichungen vom Normalwert. Schauen wir uns ein Europa und Amerika genauer an.
Europa
Ein Höhentief über Frankreich verlagert sich bis zum Wochenbeginn nur unwesentlich weiter in Richtung Schweiz. Nordeuropa verweilt auch am Montag verbreitet unter hohem Luftdruck. In Deutschland setzt sich somit die Wetter-Zweiteilung fort. Der Norden befindet sich am Rande einer recht ausgedehnten Hochdruckbrücke, welche sich von den Azoren über Südskandinavien hinweg bis in den Nordwesten Russlands erstreckt. Bodennah resultiert eine östliche bis nordöstliche Strömung, mit welcher mäßig-warme Luft in die Region gelangt. Nach Süden hin verliert die Tiefdruckaktivität ab Wochenbeginn an Einfluss. Der Schwerpunkt verlagert sich langsam in den südlichen Alpenraum und nach Norditalien. Demnach werden besonders anfangs im Bereich der Alpen noch zeitweilige Niederschläge prognostiziert, wenngleich die Intensität allgemein nachlässt.
In großen Teilen Italiens stellt sich mit der neuen Woche eine wechselhafte Witterungsphase ein. Zum Dienstag hin wird ein Niederschlagsschwerpunkt im östlichen Adriaraum angedeutet, höhere Regenmengen sind vor allem in Montenegro möglich. Auch in Teilen der Ukraine werden am Montagabend und zum Dienstag hin mitunter kräftige Niederschläge erwartet. In der Nacht zum Mittwoch sowie tagsüber werden auch in Rumänien kräftige Schauer und Gewitter prognostiziert.
Die Temperatur bewegt sich in Europa meist im Bereich der Normalwerte für diese Jahreszeit. Etwas kühlere Luft wird sich vor allem über der Nordhälfte Italiens etablieren.
Recht windig kann es in der neuen Woche im Nordwesten Skandinaviens werden. Ein steuerndes Tiefdruckgebiet, welches mit seinem Zentrum über dem Seegebiet zwischen Spitzbergen und Island liegt, macht sich mit zeitweiligen Niederschlägen sowie mitunter stürmisch auffrischendem Wind bemerkbar.
Amerika
In einigen Teilen der USA muss man in der neuen Woche mit hohen Temperaturen rechnen, besonders ausgeprägt ist die Hitze voraussichtlich im Bereich von Nebraska und Kansas bis nach Iowa und Missouri. In diesen Regionen kann die Hitze mitunter bis zum kommenden Wochenende andauern. Dieser Umstand verschärft die „Dürre-Situation“ in einzelnen Landstrichen.
Über dem Ostpazifik befinden sich derzeit zwei tropische Tiefdruckgebiete, diese könnten im Wochenverlauf mit ihren Niederschlagsfeldern Teile der Westküste der USA erfassen. Die genaue Entwicklung ist jedoch noch recht unsicher. Eines dieser Tiefs liegt aktuell vor der Pazifikküste Mexikos. Dort wird heute und zum Wochenstart markantes Wetter mit teils kräftigen Niederschlägen erwartet. Die Situation kann man als angespannt betrachten, denn ein weiteres Tief nähert sich vom Golf von Mexiko her dem Binnenland, und selbiges kann sich durchaus noch verstärken. Vereinzelt werden 24-stündige Regenmengen von über 100 Liter pro Quadratmeter simuliert. Erst ab Wochenmitte wird mit deutlich nachlassenden Niederschlägen gerechnet.
In Teilen Südamerikas herrscht hingegen Winter. Heute und in den kommenden Tagen werden in Teilen von Bolivien, Paraguay sowie in Nordwestargentinien Kaltluftvorstöße erwartet. Die Kaltluft stammt aus antarktischen Bereichen und wird voraussichtlich erst zur Wochenmitte wieder abgebaut. Richtig kalt, für deutsche Verhältnisse, wird es aber nur in den Anden sowie im südlichsten Südamerika.