Trami wütet in China
Mit Sturm, Sturmfluten und vor allem sintflutartigen Regenfällen ist 'Trami' der nächste Wirbelsturm, der in Südostasien wütet. Besonders betroffen ist China, das Medienangaben zufolge bereits 575 Todesopfer zu beklagen hat. Aber auch in Taiwan und auf den Philippinen sind viele Gebiete überflutet.
Der Tropische Sturm bildete sich über dem Westpazifik südwestlich von Taiwan und verstärkte sich am 17.08.2013 zu einem Tropischen Sturm. Nachdem sein Kurs zunächst nach Südosten hinaus auf den Pazifik wies, drehte er zunächst nordwärts und dann westwärts ein und zog mit seinem Zentrum an der nördlichen Küste Taiwans vorbei auf das chinesische Festland zu.
Die sintflutartigen Niederschläge waren dabei besonders in Taiwan extrem - an den Westhängen des Gebirges, das sich durch die Mitte der Insel zieht, kamen vielerorts Niederschlagsmengen von 300 bis 400 Liter pro Quadratmeter allein zusammen, örtlich wurden sogar 600 Liter pro Quadratmeter in 72 Stunden erreicht. Das entspricht der Menge, die normalerweise in Berlin in einem Jahr vom Himmel fällt. Dementsprechend kam es zu weitflächigen Überflutungen. Videos zeigen den Shimen Damm im Norden Taiwans, aus dem in hohem Bogen das Wasser des drittgrößten Trinkwasser-Reservoirs schießt.
###YOUTUBE###
Auch auf den Philippinen gehen die Überflutungen durch Taifun 'Trami' (dort 'Maring' genannt) weiter. Hunderttausende mussten auf der größten Insel Luzon ihre Häuser verlassen, 16 Tote sind dort zu beklagen und fünf weitere Menschen werden vermisst. Für die Gebiete rund um die Hauptstadt Manila wurde der Notstand ausgerufen, auch heute noch sind teils kräftige Regengüsse in Manila möglich.
###YOUTUBE###
Am Donnerstag ging 'Trami' dann im Südosten Chinas an Land. Mit höchsten Windgeschwindigkeiten über 130 km/h und weiterem sintflutartigen Regen wird dadurch die Hochwassersituation weiter verschärft. Durch die Taifune sind in China Medienangaben zufolge bereits 575 Menschen gestorben, 340 seien vermisst, so berichtet die chinesische Zeitung "China Daily". Durch neun Meter hohe Wellen konnte die Taiwanstraße, einem wirtschaftlich wichtigen Meeresweg, nicht genutzt werden. Der ökonomische Schaden wird für China bereits auf 20 Milliarden Euro geschätzt. Insgesamt sind 80 Millionen Menschen durch die tropischen Wirbelstürme und deren Auswirkungen betroffen.