Nasser Montag

Die neue Woche beginnt vielerorts nass in Deutschland, auch Starkregen ist möglich. Hier die Details:

Mit Tief Igor endet nun zum Start in die neue Woche eine weitere Wärmeperiode, und sie endet mit relativ viel Regen. Dabei ist die räumliche sowie auch die zeitliche Verteilung recht chaotisch. Dennoch gibt es Regionen, in denen die Gefahr von Starkregen größer ist als in anderen.

Unser Augenmerk gilt dabei dem lang gestreckten Ausläufer von Tief "Igor", das mit seinem Zentrum über dem Nordmeer das Wetter in Deutschland bestimmt. Dieser Tiefausläufer befindet sich zwischen den Hochs "Dörte" über Osteuropa und dem vom Atlantik nachfolgenden Hoch "Eliza" und trennt schwül-warme Luft im Südosten von kühler Meeresluft im Nordwesten.

Über wellende Fronten
Dabei zieht diese Front nicht rasch von West nach Ost durch, sondern sie verlagert sich unter Wellenbildung nur langsam ostwärts. Dies geschieht, wenn der Frontenverlauf in etwa der Windrichtung in der Höhe entspricht, man kann sich das dann so vorstellen wie eine große Fahne, die sich im Wind hin- und herbewegt. An solch einer wellenden Front entsteht oft ein Wellentief, so wie es auch in diesem Fall über Deutschland der Fall ist. Es befand sich am frühen Montagmorgen über Ostwestfalen und wird laut Prognose des ECMWF-Modells am Mittag über dem Osten Deutschlands liegen (Abb. 2).

Ohne zu tief ins Detail gehen zu wollen, kann man damit nachvollziehen, dass wir es im Umfeld dieses Tiefausläufers mit vielen kleinräumigen Prozessen zu tun haben. Dies gilt auch für die Höhenströmung. So sieht man in der Höhenkarte für den heutigen Vormittag (Abb. 3) viele Hebungs- (rot) und Absinkgebiete (blau) über Deutschland, wobei durch Hebung Wolken und Niederschläge entstehen und bei Absinken das Gegenteil geschieht. Kurz gesagt: Wir haben es mit einem Hin und Her von Regengebieten und zwischenzeitlichen Auflockerungen zu tun, immer wieder wird heute wohl der Regenschirm herhalten müssen. Doch wo muss er am häufigsten und wo am seltensten geöffnet werden?

Wo wird es am nassesten, wo bleibt es am längsten trocken?
Die größten Regenmengen sind dabei im Bereich der feucht-warmen Luft zu erwarten, da diese den größten Wassergehalt anbietet. Dabei ist es durchaus möglich, dass in einigen Gebieten im Südosten (u.a. Sachsen, südöstliches Bayern) in einer Stunde Regenmengen von über 15 Liter pro Quadratmeter herunterprasseln können, wobei es auch zu lokalen Überflutungen oder Aquaplaning kommen kann (Abb. 4 und 5). Dementsprechend sollte man insbesondere in diesen Gebieten auf Unwetterwarnungen, zum Beispiel per WeatherPro App, achten, vereinzelt tritt dabei auch Blitz und Donner auf, auch Hagel und Sturmböen sind nicht ausgeschlossen.

Im Norden Deutschlands dagegen stehen die Chancen gut, dass man für längere Zeit auch trocken bleibt und gerade in Richtung Nordsee auch einiges an Sonne zu sehen bekommt, da hier bereits die stabilere, kältere Luft mit nördlichen Winden heranweht. Einzelne Schauer sind dennoch möglich. Wetterbesserung gibt es heute Nachmittag dann auch vor allem in Richtung Main, Rhein und Saar, wo sich von Westen her ebenfalls bereits die kühlere Meeresluft durchsetzt.

Ab morgen regiert Hoch "Eliza"
Zum Schluss sei gesagt, dass das unbeständige Wetter nicht wegweisend für die Woche ist. Denn das oben bereits erwähnte Hoch "Eliza" wird ab dem morgigen Dienstag auch die letzten Regenwolken aus dem Osten Deutschlands vertreiben. Nachfolgend gibt es für die kommenden Tage einen meist trockenen Mix aus Sonne und Wolken, wobei zur Wochenmitte am Rhein bereits wieder sommerliche Höchsttemperaturen bis 25°C möglich werden.