Rekordhitze in Japan

Nach Österreich hat nun auch Japan einen neuen Hitzerekord zu vermelden mit Höchsttemperaturen bis 41°C

Nachdem wir in der vergangenen Woche bereits von dem Hitzerekord in Österreich berichtet haben, hat nun auch Japan am gestrigen 12.08. den heißesten Tag seit Wetteraufzeichnungen zu vermelden. Die Hitze macht dabei den Menschen und der Wirtschaft zu schaffen.

Am heißesten war es dabei in der südlich gelegenen Kochi Präfektur. In Shimanto, einer Küstenstadt auf der Insel Shikoku, wurde dabei um 13:42 Uhr Ortszeit die Rekordtemperatur von 41°C gemessen. Dies ist für Japan der höchste Wert seit Aufzeichnungsbeginn im Jahre 1872. Nicht ganz so heiß, aber immer noch heiß genug, war es in der Hauptstadt Tokio mit 36 bis 38°C. Zuvor, am 11. August, wurde es dort nicht kälter als 30,4°C. Das ist die zweithöchste Tiefsttemperatur in der Wetterhistorie Tokios.

Nach Angaben der Japan Meteorological Agency hat der gestrige Tag dabei den alten Rekord von 40,9°C knapp übertroffen, der am 16. August 2007 in Tajima und Kumagaya gemessen wurde.

Ursache für die Hitzewelle ist die südliche Strömung am Rande eines Hochs über dem Pazifik (Abb. 3). Da die Wetterlage seit Tagen besteht, konnte sich die bodennahe Luft dabei immer weiter erhitzen. Durch diese anhaltende Hitzewelle sind bereits neun Menschen ums Leben gekommen, 52 werden laut lokalen Medienangaben (NTDTV) wegen Hitzschlags behandelt:

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Ein anderes Problem sind die Energiekosten, die ohnehin durch das Abschalten der Atomkraftwerke nach der Fukushima-Katastrophe in die Höhe schnellen. Der in der Hitze hohe Energiebedarf wird stattdessen nun vermehrt durch kostenintensivere fossile Energieträger gedeckt.

Das Klima in Japan
Da sich Japan von Nord nach Süd auf eine Länge von über 3.000 km erstreckt, angefangen von der nördlichen Insel Hokkaido bis zum Süden zur Präfektur Okinawa, gibt es dort auch verschiedene Klimaregionen.

Hokkaido im Norden liegt in der kalt-gemäßigten Klimazone. Dort gibt es insgesamt wenig intensive Niederschläge. Berühmt ist es aber wegen seiner starken Schneeverwehungen im Winter. Viele Touristen, auch Japaner, reisen im Sommer dorthin, um dem Klima im Süden zu entgehen.

Denn im Süden Japans ist es subtropisch; im Sommer wird es oft heiß, August ist der heißeste Monat mit mittleren Maxima um 30°C (Abb. 4), gleichzeitig aber auch sehr schwül durch den Pazifik und das Japanische Meer. Durch die andauernde Schwüle muss dort oft gegen Schimmel in den Häusern vorgegangen werden, nachts fällt das Schlafen schwer. Bis in den Juli hinein fällt dort Monsunregen, anschließend steigt in Richtung September die Wahrscheinlichkeit für Taifune, also tropische Wirbelstürme.