Weltwetter-Übersicht

Im Fokus: Der Taifun "Utor" steuert auf die Philippinen zu und die Rekordhitze im Osten Chinas hält an.

Welche auffälligen Wetterereignisse sind in der kommenden Woche zu erwarten? Abbildung 1 zeigt den Extreme Forecast Index (EFI) des Europäischen Zentrums für mittelfristige Wettervorhersagen (ECMWF) für die globale Temperatur am Montag. Der Index deutet auf signifikante Änderungen einzelner Parameter hin, also auf negative sowie positive Abweichungen vom Normalwert. Schauen wir uns ein paar Regionen genauer an.

  1. Südostasien Teil 1
    Östlich der Philippinen hat sich der Taifun "Utor" gebildet, der westwärts zieht und zu Beginn der neuen Woche auf den Norden des Inselstaates trifft. Damit verbunden drohen Unwetter durch Orkanböen und sintflutartige Regenfälle. Die größte Gefahr für die Bevölkerung geht vor allem durch Erdrutsche und Überschwemmungen einher, aber auch Sturmfluten können in den Küstenregionen auftreten. Selbst die sehr dicht besiedelte Metropolregion rund um die Hauptstadt Manila bleibt von dem Tropensturm nicht verschont. Zwar liegt dort wahrscheinlich nicht der Schwerpunkt der heftigsten Sturmböen, jedoch können besonders die Starkregenfälle große Schäden durch Überflutungen verursachen.

    Ab Dienstag zieht Taifun "Utor" dann weiter nach Nordwesten in Richtung Südchina, wo er voraussichtlich am Mittwoch oder Donnerstag etwas südlich von Hongkong auf Land trifft und sich nachfolgend schließlich abschwächt. Anhand der EFI-Karten in der Abbildung 2 und 3 wird die Lage bzw. die Zugbahn des Taifuns in den kommenden Tagen ersichtlich.
     
  2. Südostasien Teil 2
    Bleiben wir mit unserem Fokus in China, zeichnen sich im EF-Index für die Temperatur in der Abbildung 1 deutlich positive Anomalien ab. So geht die Rekordhitzewelle in den südlichen und östlichen Provinzen des Landes auch in der neuen Woche weiter. Nicht selten werden dort tagsüber Maximalwerte von weit über 40 Grad erreicht. In einigen Teilen des Landes ist es so heiß wie seit 140 Jahren nicht mehr. Unser Ortewetter für die westlich von Shanghai gelegene Metropole Nanjing zeigt, mit welchen Temperaturen die Menschen weiterhin rechnen müssen.

    Seit Ende Juli leidet die Bevölkerung in den südlichen und östlichen Provinzen nun schon unter der extremen Hitze. Die Abbildung 4 zeigt in diesem Zusammenhang die Messwerttabelle von Shanghai. Es wird deutlich, dass bereits im gesamten Juli tagsüber stets über 30 Grad gemessen wurden. Zumeist stieg das Quecksilber sogar über 35 Grad. In den Nächten sank die Temperatur nur selten auf Werte unter 25 Grad!     

    Dutzende Hitzetote sind bislang die traurige Bilanz der extremen Temperaturen, zudem herrecht in einigen Gebieten Trinkwassermangel und viele Bauern müssen um ihre Ernte fürchten. Bei 60 Grad Straßenasphalttemperatur braten zahlreiche Menschen Krabben, Eier und Fleisch, indem sie ihre Pfannen ganz einfach auf den Boden oder Gullydeckel stellen.
     
  3. Europa
    In Mitteleuropa ist bis Wochenmitte eher kühles und leicht wechselhaftes Wetter vorherrschend, bevor in der zweiten Wochenhälfte bzw. zum Ende der Woche wärmere Luft für anteigende Temperaturen sorgen wird (vgl. auch Abbildung 5).