Rückblick auf den Juli 2013
Der Juli 2013 wird als einer der sechs wärmsten Julimonate seit Beginn der Wetteraufzeichnungen und sehr sonniger, besonders aber trockener Monat in die Geschichtsbücher eingehen. Dabei erlebten Viele einen Sommermonat wie er im Buche steht und einen, den sich Viele, vor allem nach dem langen Winter und verregneten Frühjahr, gewünscht haben.
Wechselhafter Beginn, rasch Sommerwetter fürs Bilderbuch
Zunächst startete der Juli leicht wechselhaft, dabei war es in Deutschland überall eher durchwachsen, immer wieder traten Schauer auf, auch Gewitter waren mit dabei. Doch konnte sich ab dem 04. eine Hochdruckwetterlage mit den Hochs „Xenia“ und „Yasmine“ einstellen, die zunächst sommerliches und trockenes Wetter, aber noch frische Nächte, brachten. Die Wetterlage stabilisierte sich zunehmend, weil sich auch in der Höhe ein Hochdruckgebiet ausbildete. Dabei wurde es auf seiner linken wie auf der rechten Flanke von zwei Tiefdruckgebieten „auf Position“ gehalten (siehe Abbildung 2). Diese Lage nennen wir Meteorologen Omega-Wetterlage, siehe Wetternews vom 21. Juli. So stellte sich in ganz Deutschland meist sehr warmes bis heißes Sommerwetter ein. Die Wolken machten um uns einen weiten Bogen über Skandinavien. Nur vorübergehend streiften uns schwache Kaltfronten, die zwar kühlere Luftmassen nach Mitteleuropa führten, aber quasi keinen Regen brachten.
Erst im letzten Drittel Schauer und Gewitter
Insgesamt war die Wetterlage so stabil, dass wir bis einschließlich dem 23. fast überall den Sonnenschein und die Wärme genießen konnten. Erst dann konnten sich Tiefdruckgebiete bis zu den Britischen Inseln verlagern und transportierten auf ihrer Vorderseite aus dem Südwesten feuchte subtropische und daher energiereiche Luftmassen nach Deutschland, siehe Abbildung 3. Dabei entstanden ab dem 24. im Bereich von Tief "Zaki", welches über England lag, die ersten Gewitter, z.B. wurde in Abtsgmünd-Untergröningen, nordwestlich von Aalen, innerhalb einer Stunde fast 80 l/qm gemessen (Abbildung 4). Gleichzeitig stiegen damit einhergehend die Temperaturen zum Wochenende, 27./28., noch weiter an und bescherten uns eine kurze, wenngleich kräftige Hitzewelle; verbreitet wurden in Deutschland am 26./27. und 28. Juli Werte über 30°C gemessen. Der Spitzenreiter war dabei Rheinfelden am Hochrhein am 27. Juli mit 38,6°C (Abbildung 5). Gleichzeitig breitete sich am 27. von Westen her eine Gewitterfront nach Osten aus, die zuerst im Norden, am Sonntag und Montag, den 28. bzw. 29. auch im übrigen Deutschland lokale Unwetter mit Hagel, Starkregen und Sturmböen brachte. Hier erwähnt seien die Hagelgewitter bei Hannover und in Baden-Württemberg, die große Schäden mit sich brachten. Auch an einigen weiteren Stationen konnten Niederschlagsmengen größer als 35 l/qm in einer Stunde beobachtet werden. (Abbildung 6). Sogar, bis jetzt von offizieller Seite nicht bestätigt, Tornados oder downbursts wurden beobachtet, z.B. im Erzgebirge. Am Montag, den 29. Juli wurde die feucht-heiße Luft dann nach Osten verdrängt, einhergehend mit kräftigem Regen, der besonders im Südwesten für erhebliche Niederschlagsmengen sorgte, aber auch sonst dringend benötigtes Nass brachte (Abbildung 7). Im Südosten entstanden dabei nochmals kräftige Gewitter. So konnte sich die Waldbrandgefahr, die zuvor bis auf die höchste Gefahrenstufe 5 in weiten Teilen des Landes anstieg, eingedämmt werden.
Zusammenfassung
Insgesamt fiel der Juli deutschlandweit mit rund 2,5 Grad somit deutlich zu warm aus, im Vergleich zum langjährigen Mittel für den Monat Juli in der Klimareferenzperiode von 1961 bis 1990. Das wärmste Bundesland war dabei Berlin, die größte Abweichung erfuhr Thüringen mit rund +3 Grad. Das kühlste Bundesland blieb hingegen Schleswig-Holstein. Gebietsweise fiel vom 01. bis zum 23. kein messbarer Niederschlag, z.B. in List auf Sylt, teils noch bis zum 25. wie z.B. in Jena. So fiel im Bundesgebiet insgesamt nur etwa die Hälfte des normalen Monatsniederschlages. Im Mittel gab es in Deutschland rund 290 Sonnenstunden und übertraf seinen Soll damit knapp 40 Prozent, wobei die sonnigste Region die Gegend rund um Lauf des Inns war.
Vergleich zum Juli 2012
Interessant ist dabei mal ein Vergleich mit dem doch recht nassen Juli des letzten Jahres. Der Juli 2012 bot vor allem was die Niederschläge anging ein ganz anderes Bild als der gerade hinter uns liegende. Mit knapp 100 l/qm in Deutschlandmittel fiel etwa 30 Prozent mehr Niederschlag als im langjährigen Durchschnitt der Jahre 1961 bis 1990. Die Mitteltemperatur machte dagegen kaum Ausreißer und lag etwa ein halbes Grad über der Durchschnittstemperatur dieser Jahre. Die Sonnenscheindauer lag mit 194 Stunden sogar um etwa 15 Stunden geringfügig zurück. Niederschlag fiel dabei fast jeden Tag in Deutschland, vereinzelt auch mit Unwettern und ergiebigen Regenfällen. Dabei war es in Schleswig-Holstein am nassesten und kühlsten. Im Verlauf konnte sich jedoch auch der Sommer kurzzeitig mit einer kurzen Hitzewelle zu Wort melden. Dabei wurden im Südwesten am 27. des Monats die höchsten Temperaturen gemessen, z.B. in Frankfurt 35,1°C oder Bad Kreuznach mit 36,5°C. Ähnlich wie dieses Jahr war auch der Juliabschluss 2012 mit kühleren Luftmassen und damit einhergehend kräftigen Gewittern, die teils unwetterartig ausfielen.