Unwetter und neue Hitze
Während im äußersten Südosten Deutschlands auch heute noch Unwettergefahr herrscht, hat es der große Rest nun überstanden. Heftige Gewitter mit Starkregen, schweren Sturmböen und tennisballgroßen Hagelkörnern haben örtlich für verheerende Schäden gesorgt. Und die nächste Hitzewelle ist schon in Sicht...
Große Hitze, aber kein Rekord
Die Temperaturen stiegen an diesem Wochenende dabei verbreitet über 35 Grad. Doch die in den Jahren 1983 und 2003 erreichten 40,2°C Höchsttemperatur wurden dabei verfehlt. Grund waren Wolkenfelder, die auf der Vorderseite des Tiefs Zaki die Sonneneinstrahlung im Osten Deutschlands behinderten, wo sich am Sonntag die wärmste Luftmasse aufhielt.
Dennoch kam man mächtig ins Schwitzen, am Samstag wurde aus Rheinstetten die höchste Temperatur mit 38,6°C, wahrscheinlich in ganz Europa, gemeldet (Abb. 4). Am Sonntag erreichte Schwandorf in der Oberpfalz 37,6°C als höchsten Wert Deutschlands (Abb. 5).
Schäden vor allem durch Hagel
Mit Annäherung der kälteren Meeresluft kam das Wetter dabei in Bewegung. Vor allem war es teils tennisballgroßer Hagel, der die größten Schäden verursachte. Bild- und Videodokumente belegen Korngrößen von maximal um acht Zentimeter (Abb. 6), dokumentiert in der Nähe von Peine bei Hannover am Samstag sowie am Sonntag unter anderem in Frickenhausen, Baden-Württemberg. Unsere Abb. 1 zeigt Hagel, der in Gardelegen (Altmark) fiel. Durch den Hagel wurden Samstag vor allem im Norden und Sonntag im Südwesten Scheiben von Häusern und Autos zerschlagen, auch Dächer wurden zerstört, wie dieses Video aus Arpke am Samstag zeigt:
###YOUTUBE###
Sonntag in Reutlingen, Baden-Württemberg:
###YOUTUBE###
Ursache war vor allem die Windscherung: Während am Boden oft noch mit östlichen Winden trocken-heiße Luft heranwehte, kam in der Höhe die feucht-warme von Südwesten heran. Dadurch konnten Auf- und Abwindkanäle in den Gewittertürmen gut getrennt werden, und die Hagelkörner wie in einem Paternoster immer wieder durch die Wolke geschleudert werden, wodurch sie weiter anwuchsen.
Nächste Hitzewelle in Sicht
Im Laufe dieser Woche sieht es annähernd nach einer Wiederholung aus: Nach einer eher unbeständigen und gemäßigt warmen ersten Wochenhälfte setzt sich nachfolgend zunächst Hochdruckeinfluss durch, und von Südwesten her erreicht uns erneut heiße Luft mit Höchsttemperaturen, die nicht weit von der letzten Hitzewelle entfernt liegen werden (Abb. 7 und 8). Auch dann wird man sich wohl wieder mit Unwettergefahr auseinander setzen müssen. Wir werden die Lage hier im Auge behalten und zeitnah berichten.