Weltwetter-Übersicht

Heute mit Blick auf den Hochsommer in Europa und Sibirien. Im Osten der USA ist es wechselhaft.

Welche auffälligen Wetterereignisse sind in der kommenden Woche zu erwarten? Abbildung 1 zeigt den Extreme Forecast Index (EFI) des Europäischen Zentrums für mittelfristige Wettervorhersagen (ECMWF) für die globale Temperatur am Montag. Der Index deutet auf signifikante Änderungen einzelner Parameter hin, also auf negative sowie positive Abweichungen vom Normalwert. Schauen wir uns ein paar Regionen genauer an.

  1. Europa
    In Mitteleuropa herrscht auch in der kommenden Woche weiterhin hochsommerliches Wetter mit durchweg badetauglichen Temperaturen (vgl. auch Abb. 1 und 2). Grund dafür ist das recht stabile Hochdruckgebiet "Yasmine", welches sich in den nächsten Tagen von den Britischen Inseln in Richtung Nordmeer verlagert und Mittel- sowie zunehmend auch Nordeuropa mit viel Sonnenschein verwöhnt.

    Auf der Höhenwetterkarte zeichnet sich somit ein Muster ab, das dem grieschichen Großbuchstaben ? (Omega) ähnelt (vgl. Abbildung 3). Das Hoch wird seinerseits westlich und östlich von zwei Höhentiefs flankiert. Bei dieser Druckkonstellation kann sich im Bereich des Hochs, also in diesem Fall über Mitteleuropa, eine längere Schönwetterperiode einstellen. Atlantische Tiefdruckgebiete werden blockiert bzw. im Uhrzeigersinn weit nach Norden um das Hoch herumgeführt. Im Bereich der beiden Höhentiefs kommt es dagegen zu ergiebigen Niederschlägen.

    Da Omegalagen nicht stationär sind, kann durch eine langsame Ost- oder Westverschiebung in einer größeren Region einer längeren Schönwetterperiode eine unter Umständen länger andauernde Schlechtwetterperiode folgen oder umgekehrt. Im Verlauf der neuen Woche scheint sich das Omegahoch langsam nach Osten zu verlagern. Deutschland würde somit näher an die Westflanke gelangen, womit mit einer südwestlichen Anströmung zunehmend schwül-warme bis schwül-heiße Luft zu uns gelangt (vgl. Abbildung 4). Demnach steigt ab Wochenmitte von Westen her das Schauer- und Gewitterrsiko an. Örtlich sind auch Unwetter möglich. Die Temperatur bleibt nach wie vor hochsommerlich.  
     
  2. Osteuropa/Asien
    Der EF-Index der Temperatur in der Abbildung 1 zeigt sehr schön den kühleren Bereich über Osteuropa und Westrussland. Hier dominiert an der Ostflanke des ausgedehnten Omegahochs tiefer Luftdruck mit teils überdurchschnittlich hohen Niederschlagsmengen durch kräftigere Schauer und Gewitter (vgl. auch Abbildung 5). Kühle Polarluft sorgt dabei für weniger sommerliche Temperaturwerte, wie aus unserem Ortewetter für Moskau ersichtlich wird. Erst mit der erwähnten Ostverlagerung der großräumigen Druckgebilde zum Ende der Woche wird es in Osteuropa und schließlich auch Westrussland zunehmend wärmer und freundlicher.

    Bleiben wir in Russland, so sticht einem bei der Betrachtung des EFI in der Abbildung 1 sofort die stark positiven Temperaturanomalien über Sibirien und dem angrenzenden Nordpolarmeer auf. Durch ein kräftiges Hoch werden dort momentan nicht selten um oder über 30°C erreicht. 
     
  3. Nordamerika
    In den östlichen Bundesstaaten der USA ist das Wetter in der kommenden Woche recht unbeständig. In schwül-warmer Luft treten wiederholt Schauer und Gewitter auf, wie der Extreme Forecast Index in der Abbildung 5 durch leicht positive Abweichungen vermuten lässt. 
     
  4. Australien/Indonesien
    Im Norden von Australien sowie in Indonesien ist in der zweiten Wochenhälfte das Potential für stärkere Windböen gegeben (vgl. Abbildung 6). Besonders im Bereich von Schauern und Gewittern kann es auch Sturmböen geben.