Weltwetter-Übersicht

Heute mit dem Blick auf mögliche Wetterszenarien in Europa, Australien sowie in Nordamerika.

Welche auffälligen Wetterereignisse sind in der kommenden Woche zu erwarten? Abbildung 1 zeigt den Extreme Forecast Index (EFI) des Europäischen Zentrums für mittelfristige Wettervorhersagen (ECMWF) für die globale Temperatur am Donnerstag. Der Index deutet auf signifikante Änderungen einzelner Parameter hin, also auf negative sowie positive Abweichungen vom Normalwert. Schauen wir uns ein paar Regionen genauer an.

  1. Europa
    Das Wetter in Europa wird auch in der neuen Woche stark von dem ausgedehnten Hochdruckgebiet über dem Ostatlantik dominiert, welches seinen Einfluss wieder bis nach Mitteleuropa ausweitet und verstärkt. Somit herrscht von Westeuropa bis nach Deutschland überwiegend sonniges und trockenes Wetter, wobei die Temperatur bis Wochenmitte weiter ansteigt und auch hierzulande wieder hochsommerliche Werte erreicht. Der EF-Index in der Abbildung 1 deutet mit positiven Temperaturabweichungen diesen Trend an. Auffällig sind vor allem die stärkeren Abweichungen im Bereich der Britischen Inseln. Subtropische Luft in Verbindung mit recht viel Sonnenschein lässt im Süden Englands und im Großraum London die Temperatur auf Werte um 30 Grad ansteigen, was für britische Verhältnisse ausgesprochen warm ist.

    Mit einem deutlichen Temperaturrückgang bekommen wir es dann voraussichtlich zum Ende der Woche zu tun, wenn ein Tief über Skandinavien mit einer Nordströmung voraussichtlich erneut polare Kaltluft nach Mitteleuropa lenkt. Dann würden sich die Maximalwerte vielerorts nur noch um oder leicht über der 20-Grad-Marke bewegen, was von einem Großteil der Modelle prognostiziert wird. Der Südwesten Deutschlands wäre von dem Kaltluftvorstoß nicht ganz so stark betroffen.   
     
  2. Australien
    Alleine durch den EF-Index der Temperatur in der Abbildung 2 lässt sich auf der Südhalbkugel die recht einheitliche Abfolge von Hoch- und Tiefdruckgebieten ausmachen, die je nachdem mit eher warmer oder kalter Luft verbunden sind. Während Australien derzeit und zum Beginn der neuen Woche im Bereich hohen Luftdrucks liegt, nähert sich in den nächsten Tagen von Westen her ein recht kräftiges Tiefdruckgebiet. Auf dessen Vorderseite kann für die Jahreszeit ausgesprochen warme Luft in den Südosten vorankommen, was sich im EF-Index in der Abbildung 2 durch stark positive Abweichungen abzeichnet. Erst auf der Rückseite des Tiefs wird dann wieder polare Luft angezapft, wodurch es an der Westküste einen Temperaturrückgang gibt. 

    Im Bereich des Tiefdruckgebietes frischt auch der Wind vorübergehend kräftig auf (vgl. Abbildung 3). So sind besonders an der Südwestküste rund um Albany Sturmböen möglich.
     
  3. Nordamerika
    Im Bereich eines Höhentiefs können in den USA in den nächsten Tagen kleinräumige Schauer und Gewitter ausgelöst werden, die durch Starkregen, Hagel und Sturmböen begleitet sein können. Örtliche Unwetter können nicht ausgeschlossen werden, wobei am ehesten die südlicheren Bundesstaaten davon betroffen wären. Der EF-Index für die Windböen in der Abbildung 3 deutet ein paar kleinräumige Entwicklungen an. Auch der Extreme Forecast Index für den Niederschlag in der Abbildung 4 gibt Anzeichen für mögliche Starkregenereignisse.