Taifun SOULIK

Heute geht unser Blick nach Osten. Ein Taifun nähert sich Taiwan und der Ostküste Chinas.

Nachdem wir gestern einen Tropensturm über der Karibik beobachtet haben, geht unser Blick heute auf die andere Seite unseres Planeten. Taifun SOULIK nimmt Kurs auf Taiwan und die Ostküste Chinas. In Deutschland herrscht dagegen recht ruhiges Wetter.

Was ist ein Taifun?
Vor allem in Ost- und Südostasien, sowie allgemein im nordwestlichen Teil des Pazifiks werden starke tropische Wirbelstürme als Taifun bezeichnet. In anderen Regionen unseres Planeten werden größere Stürme hingegen meist als Hurrikan oder Zyklon betitelt. Diese atmosphärischen Gebilde können enorme Kräfte freisetzten und durchaus Windgeschwindigkeiten von 300 km/h herbeiführen. Treffen solche Ungetüme auf bewohnte Inselgruppen oder auf das küstennahe Festland sind nicht selten schwere Schäden an der Infrastruktur zu befürchten. Oftmals müssen sich tausende Menschen in Sicherheit bringen. Sturm, Blitze und sehr starke Niederschläge gefährden Mensch und Natur.

Wie bei einem Hurrikan beginnt der Lebenslauf eines Taifuns mit der Entwicklung eines kleinräumigen Tiefdruckgebietes, welches sich über dem Meer gebildet hat. Diese Tiefs verstärken sich bei hohen Meeresoberflächentemperaturen rasch und werden dann als tropisches Tief eingestuft. Bei weiterer Verstärkung werden die Tiefs in die Kategorie der tropischen Stürme aufgenommen (Windgeschwindigkeiten von 62 bis 118 km/h). Erst nachfolgend erreichen diese Stürme, unter gewissen Umständen, das Stadium eines Taifuns (Windgeschwindigkeiten von 119 bis 153 km/h).

Meist nehmen sie die typische Form einer großflächigen, gut ausgeprägten Wolkenspirale an. In der Mitte kann man nicht selten das sogenannte Auge erkennen. Aufgrund der großen räumlichen Ausdehnung (Durchmesser etwa 500 bis 1000 Kilometer) sieht man dieses Auge teils nur aus dem Weltall oder aus den höheren Atmosphärenschichten. Gelegentlich wird auch die höchste Stufe erreicht, dann nennt man diese Gebilde Supertaifun (Windgeschwindigkeiten von 241 bis über 300 km/h). Treffen solche Riesen auf das Festland schwächen sie sich im Verlauf deutlich ab, die Reibungseinflüsse sind schlichtweg zu hoch und die stetige Feuchtigkeitszufuhr ist nicht mehr gewährleistet.

Lage und Entwicklung
Um 02:00 Uhr MESZ am heutigen Donnerstag lag das Zentrum von SOULIK etwa 850 Kilometer östlich von Taiwan über dem Westpazifik. Am 08.07.2013 wurde SOULIK als Tropensturm klassifiziert. In den letzten Tagen hat er sich rasch zu einem Taifun verstärkt. Am heutigen frühen Morgen wurde der Wirbel in der Kategorie III gelistet, dies entspricht maximalen Windgeschwindigkeiten von 179 bis 210 km/h. Das umfangreiche Tiefdruckgebiet verlagert seinen Kern dabei mit einer mittleren Geschwindigkeit von etwa 22 km/h. Auf seinem Weg nach Westen peitscht der Taifun die See mitunter kräftig auf. Experten gehen für die nächsten 24 Stunden von maximalen Wellenhöhen um oder leicht über 10 Metern aus.

Zum Samstag wird SOULIK in Taiwan und nachfolgend an der Ostküste Chinas erwartet. Nach letzten Berechnungen soll sich der Sturm zwar etwas abschwächen, aber Windgeschwindigkeiten von 119 bis 153 km/h sowie mitunter sehr hohe Regenmengen (über 200 Liter innerhalb von 12 Stunden sind nicht ausgeschlossen) stellen natürlich eine Gefahr für die Bevölkerung der betroffenen Regionen dar. Nachdem Taiwan überquert ist werden sich die chinesischen Provinzen Fujian, Zhejiang, Jiangxi sowie Anhui auf markantes Wetter einstellen müssen. Erst am Sonntag soll sich SOULIK deutlich genug abgeschwächt haben, um wieder als „normales“ Tief angesehen werden zu können.

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