Weltwetter-Übersicht
Welche auffälligen Wetterereignisse sind in der kommenden Woche zu erwarten? Abbildung 1 zeigt den Extreme Forecast Index (EFI) des Europäischen Zentrums für mittelfristige Wettervorhersagen (ECMWF) für die globale Temperatur am Montag. Der Index deutet auf signifikante Änderungen einzelner Parameter hin, also auf negative sowie positive Abweichungen vom Normalwert. Schauen wir uns ein paar Regionen genauer an.
Europa
Im Bodendruckfeld erstreckt sich weiterhin eine kräftige, weit ausgedehnte Hochdruckzone vom Ostatlantik über die Britischen Inseln hinweg bis nach Deutschland. Damit einher geht vielerorts freundliches und angenehm warmes Sommerwetter. Die witterungsrelevante Frontalzone liegt nach wie vor über dem Norden Europas. Daher werden atlantische Tiefdruckgebiete eher von Island bis nach Nordskandinavien wetteraktiv. Besonders warm ist und bleibt es im Südwesten Europas. In einigen Regionen Portugals und Spaniens werden heute und zu Wochenbeginn Höchstwerte von 35 bis über 40°C erwartet. Die Warmluft greift in abgeschwächter Form zudem auf Teile Großbritanniens und Irlands über.
Ab Wochenmitte verlagert sich voraussichtlich ein Höhentief von Südskandinavien her nach Deutschland und sorgt vorübergehend für leicht wechselhaftes Wetter sowie zurückgehende Temperaturen in Teilen Mitteleuropas. Dennoch ist eine zu kühle Witterungsphase aus heutiger Sicht nicht sehr wahrscheinlich. Die Temperaturen pendeln sich vielerorts im Bereich der klimatischen Normalwerte ein. Zum kommenden Wochenende hin soll sich das Tief schließlich weiter nach Osteuropa verlagern, wobei sich das Wetter in Mitteleuropa von Westen und Südwesten her wieder bessert. Signifikante Niederschläge sind vorerst besonders im Bereich von einzelnen Gewittern im Alpenraum sowie in Italien und auf dem Balkan möglich. Im Einflussbereich einzelner Tiefdruckgebiete sind vor allem im Stau der Gebirge Mittel- und Nordnorwegens mitunter ergiebige Regenfälle nicht ausgeschlossen.
Amerika
Die Hitzewelle über den westlichen Teilen der Vereinigten Staaten von Amerika hat sich zwar etwas abgeschwächt, dennoch bleibt es in vielen Bundesstaaten im Westen und Süden sehr warm, teils sommerlich heiß mit Temperaturen von 30 bis über 40°C. Der Schwerpunkt der Hitze, im Vergleich zu den langjährigen Normalwerten liegt aktuell in den mittleren Teilen der USA. Auch in Kanada ist es vielerorts sommerlich warm. Selbst in Alaska werden zur Wochenmitte Temperaturen über 20, teils auch 25°C erwartet.
Im Vergleich zu den langjährigen Mittelwerten steht Mittelamerika und der Karibik mitunter eine leicht zu kühle Witterungsphase bevor. Das heißt aber nicht, dass es wirklich kühl wird, meist werden in den Nachmittagsstunden noch Werte um 30°C erreicht. Da vor der Küste des südlichen Nordamerikas sowie im Bereich von Mittelamerika derzeit mehrere Tropische Tiefdruckgebiete aktiv sind, werden Wolkenfelder und Niederschläge in die Region gelenkt. Gebietsweise sind kräftige Schauer und Gewitter prognostiziert. Ursache für die Unbeständigkeit sind zum einen zwei Wirbel über dem Ostpazifik und zum anderen zwei Tiefs über dem Westatlantik bzw. dem Golf von Mexiko.
Indischer Subkontinent, Asien und Südostasien
Weiterhin herrscht Monsunzeit in Indien und Südostasien. Je nach Tag und Region sind unwetterartige Niederschläge möglich. Besonders auffällige Niederschlagssignale werden zum Wochenbeginn für Teile Nordindiens, Teile Nepals, für Bhutan und das nördliche Myanmar angedeutet. Aber auch von Thailand über Malaysia bis nach Indonesien können in der neuen Woche zeitweise kräftige Regengüsse und starke Gewitter niedergehen. 12-stündige Regenmengen von über 100 Liter pro Quadratmeter sind durchaus möglich. Im Bereich des Ostchinesischen Meeres soll sich im späten Wochenverlauf ein Tiefdruckwirbel verstärken, welcher zum kommenden Freitag Taiwan treffen und nachfolgend mit ergiebigem Regen sowie kräftigem Wind auch Teile der Ostküste Chinas erfassen könnte. Sturm und Dauerregen sind möglich, die genaue Entwicklung und die etwaige Zugbahn ist aber noch unsicher.