Tropensturm "Andrea"
Anfang Juni bis Ende November bilden sich üblicherweise die meisten Hurrikane im Atlantik. Als erster benannter Tropensturm hat „Andrea“ die Hurrikan-Saison pünktlich eröffnet.
Gefahr vor allem durch Regen
In den vergangenen Jahren überzogen immer wieder schwere Wirbelstürme, wie “Sandy“ oder “Katrina“, die Karibik und die nordamerikanische Ostküste und sorgten dabei für Tod und Verwüstung. Auch in diesem Jahr wird wieder eine starke Hurrikan-Saison im Atlantik erwartet. Der Tropensturm Andrea bildete sich am Mittwoch im östlichen Golf von Mexiko und brachte schon in Kuba schwere Regenfälle hervor.
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In der westlichen Provinz Pinar del Rio mussten sogar hunderte Menschen niedrig gelegene Gebiete verlassen. Der Tropensturm erreichte dabei nicht die Stärke eines Hurrikans, denn die maximale Windgeschwindigkeit lag in Böen unter 118 km/h, erst darüber wird ein Tropischer Sturm zu einem Hurrikan der Kategorie 1 (von 5).
Er zog rasch weiter nach Norden, traf am gestrigen Donnerstagabend (Ortszeit) mit starkem Regen und kräftigem Wind der Stärke von 105 km/h auf die Küste Floridas (Abb. 1), hatte also kaum Zeit, sich vor dem Auftreffen auf die Küste zu verstärken.
Warnstufe 2 wurde ausgerufen
In Florida wurde schon mit heftigen Regenfällen gerechnet, jedoch von einer größeren Sturmflut ging niemand aus, und auch die Wahrscheinlichkeit, dass sich dieser Tropensturm zu einem gewaltigen Hurrikan entwickelt, war ziemlich gering. Jedoch seien Tornados nicht ausgeschlossen, denn Forscher fanden heraus, dass seit 1995 die Anzahl der durch die Tropenstürme verursachten Tornados sich verdoppelt hat.
Wie zieht der Tropensturm weiter?
In den folgenden 48 Stunden wird sich “Andrea“ ziemlich genau die US-Ostküste entlang nach Norden bewegen, wobei es sich in ein außertropisches Tief verwandelt. Dabei werden zunächst noch Windgeschwindigkeiten etwas über 70 km/h erwartet. Bis Samstag wird es voraussichtlich New Jersey passieren und noch viel Regen mit sich bringen. Sonntag ändert sich die Zugbahn nach Osten, sodass das Tief von Neufundland aus auf den Atlantik hinaus zieht.
Die Gefahr geht dabei hauptsächlich vom Wasser aus, prognostiziert werden gebietsweise über 100 Liter pro Quadratmeter in kurzer Zeit (Abb. 3). Überschwemmungen können die Folge sein, in Küstennähe drohen zudem Sturmfluten.
Die meisten Stürme finden übrigens normalerweise im August und September statt, da zu dieser Zeit besonders geeignete Bedingungen existieren. Der warme Ozean, die feuchte Luft und wenig Windscherung ermöglichen die Bildung tropischer Wirbelstürme.