Weltwetter-Übersicht
Welche auffälligen Wetterereignisse sind in der kommenden Woche zu erwarten? Abbildung 1 zeigt den Extreme Forecast Index (EFI) des Europäischen Zentrums für mittelfristige Wettervorhersagen (ECMWF) für die globale Temperatur am Montag. Der Index deutet auf signifikante Änderungen einzelner Parameter hin, also auf negative sowie positive Abweichungen vom Normalwert. Schauen wir uns ein paar Regionen genauer an.
- Europa
In Europa ist zu Beginn der neuen Woche nach wie vor kühles Wetter vorherrschend, wie aus der Abbildung 1 mittels der blauen Färbung ersichtlich wird. Nur in Skandinavien und in Teilen Osteuropas deutet der EF-Index auf positive Temperaturanomalien hin, wobei besonders im Norden Skandinaviens der Index bei +1 liegt.
So stieg das Quecksilber am Samstag nördlich des Polarkreises recht verbreitet auf Höchstwerte über 25°C, in Nordfinnland sowie im nördlichen Norwegen wurden vielerorts sogar 30°C oder knapp über 30°C erreicht, womit es dort meist deutlich wärmer als am Mittelmeer ist (vgl. Abbildung 2). Sommerlich warm ist es derzeit auch im Baltikum und im Westen Russlands. Blicken wir in den östlichen Mittelmeerraum, so zeichnen sich auch dort mit einem positiven EF-Index überdurchschnittlich warme Temperaturwerte ab. Besonders Türkei-Urlauber kommen in der kommenden Woche voll auf ihre Kosten, an der Türkischen Riviera sind die Aussichten gut.
Deutlich heißer geht es am Roten Meer zu, wie aus der Abbildung 2 hervorgeht. Im Bereich von tropischer Luft und Temperaturen weit über 40°C erlebt Ägypten derzeit eine Hitzewelle, die sich aber voraussichtlich im Verlauf der neuen Woche etwas abschwächen wird, wie zum einem aus der Abbildung 3, zum anderen aber auch aus unserem Ortewetter für die beliebte Urlaubsregion Hurghada ersichtlich wird.
Die Dauerniederschläge lassen zum Wochenbeginn zwar nach, manche Flüsse in Sachsen, Süddeutschland und in Österreich erreichen aber erst etwas verzögert ihre höchsten Pegel, wodurch die Hochwassersituation in einigen Regionen auch am Montag sehr angespannt bleibt. In der "Dreiflüssestadt" Passau trat bereits die Donau über die Ufer. Mit einem Pegelstand von knapp 9 Meter wird der Normalpegel von 4,50 Meter dort bereits um das doppelte überschritten. Bis Montag könnte der Pegel der Donau noch weiter ansteigen, wodurch weitere Überschwemmungen drohen. Erst ab Dienstag ist dann von sinkenden Pegelständen und einer Entspannung der Hochwasserlage auszugehen.
- Nordamerika
Die USA überquert derzeit eine langgestreckte Kaltfront von West nach Ost, die sich von Texas über die Südstaaten bis nach Neu England erstreckt. Mit positiven Niederschlagsanomalien spiegelt der EF-Index in der Abbildung 4 die Lage des Tiefausläufers wider. In diesem Bereich drohen kräftige Gewitter, wobei vereinzelt auch großkörniger Hagel auftreten kann. Zudem besteht die Gefahr von heftigen Sturmböen.
Auch der Sunshine State Florida wird seinem Namen im Moment nicht gerecht, wenn wir allein auf die Prognose für Miami schauen. So sind in der kommenden Woche immer wieder heftige Gewitterschauer zu erwarten, die der Region überdurchschnittlich viel Regen bringen. Es drohen örtlich Unwetter und Überflutungen.
- Karibik
Das Frontensystem über den USA reicht bis in die Karibik, wodurch auch dort teilweise kräftigere Schauer und Gewitter zu erwarten sind. Der Schwerpunkt liegt wahrscheinlich mehr auf den westlichen Inseln, so bspw. auf Cuba.