Weltwetter-Übersicht
Welche auffälligen Wetterereignisse sind in der kommenden Woche zu erwarten? Abbildung 1 zeigt den Extreme Forecast Index (EFI) des Europäischen Zentrums für mittelfristige Wettervorhersagen (ECMWF) für die globale Temperatur am Montag. Der Index deutet auf signifikante Änderungen einzelner Parameter hin, also auf negative sowie positive Abweichungen vom Normalwert. Schauen wir uns ein paar Regionen genauer an.
- Europa
Das recht kühle Wetter in weiten Teilen Europas hält sich auch in der kommenden Woche. So deutet der EF-Index in der Abbildung 1 besonders im Westen und Südwesten Europas stark negative Temperaturabweichungen an. Grund dafür ist weiterhin ein Hochdruckgebiet über dem Atlantik, an dessen Ostflanke Polarluft weit nach Süden bis in den westlichen Mittelmeerraum und Spanien ausgreifen kann (vgl. Abbildung 2). Über Ost- und Südosteuropa ist dagegen subtropische Warmluft mit überdurchschnittlichen Temperaturwerten wetterwirksam. Selbst in Skandinavien ist es in den nächsten Tagen überdurchschnittlich warm für die Jahreszeit.
Im Übergangsbereich zwischen der kühlen Meeresluft im Westen und der deutlich wärmeren Luft im Osten bilden sich Tiefdruckgebiete, die für wechselhaftes Wetter sorgen. Besonders in der Mitte und im Süden Italiens sowie im Adriaraum ist das Potenzial für Unwetter durch schwere Gewitter und Starkregen ab Wochenmitte erhöht. Deutschland gelangt zur Mitte der Woche voraussichtlich auf die Rückseite des Tiefs über Skandinavian, wodurch Meereskaltluft von der Nordsee her einfließt (vgl. Abbildung 2). Dies hätte dann kühles "Aprilwetter" zur Folge, wie aus dem Temperaturtrend am Beispiel für Berlin in der Abbildung 3 hervorgeht.
- Nordamerika
In den zentralen Gebieten der USA sind im Bereich eines Tiefausläufers heute und zum Beginn der neuen Woche kräftige Gewitter zu erwarten. Speziell in den Bundesstaaten Kansas, Oklahoma und Missouri ist das Potenzial für die Entstehung von Schwergewittern gegeben. Großkörniger Hagel, Sturmböen sowie einzelne Tornados können nicht ausgeschlossen werden. Der EF-Index für die maximalen Windböen in der Abbildung 4 deutet den Bereich über dem Mittleren Westen der USA an.
- Asien
Über Südostasien deuten sich in der Abbildung 5 Regionen an, in denen der Monsunregen in der kommenden Woche phasenweise sehr stark ausgeprägt ist und daher die Niederschlagsmengen voraussichtlich überdurchschnittlich hoch. Da wäre besonders der Südosten Chinas zu erwähnen, wo der EF-Index positive Anomalien aufzeigt. Aber auch in Indonesien sind regional stärkere Regenfälle zu erwarten.
- Australien
In Australien zieht in den folgenden Tagen ein Tiefdruckgebiet von West nach Ost, dessen Ausläufer gebietsweise für recht kräftige Schauer und Gewitter sorgt (vgl. Abbildung 5). Auf der Rückseite des Tiefdruckgebietes kann sich in der zweiten Wochenhälfte voraussichtlich ein Hochdruckgebiet bilden, wodurch von Süden her recht kühle Luft in weite Teile des Kontinents gelenkt wird.