Unwetter in Deutschland

Am Freitag Abend und in der Nacht zum Samstag zogen heftige Gewitter über Deutschland hinweg.

Heftige Schauer und Gewitter zogen am Freitagabend und in der Nacht zum Samstag über Deutschland hinweg. Regional fielen innerhalb kürzester Zeit über 40 Liter pro Quadratmeter. Dabei traf es Thüringen besonders stark.



Unwetter von Bayern über Thüringen bis nach Niedersachsen
Seit einigen Tagen wird das Wetter in Deutschland nun schon von dem markanten Höhentrog über Westeuropa beeinflusst, der weit bis nach Nordafrika reicht. Daher war der Nordosten Deutschlands mit heiterem und sommerlich warmen Wetter bislang begünstigt, während es im Westen und Südwesten wechselhaft und kühl zur Sache ging.

Am Freitag konnte auf der Vorderseite des Höhentroges ein kleinräumiges Tiefdruckgebiet von Südosten her auf Deutschland übergreifen, wobei sich im Übergangsbereich zur warmen Luft kräftige Schauer und Gewitter bilden konnten. Die Abbildung 2 zeigt in diesem Zusammenhang den Schwerpunkt der Niederschläge. Somit setzten die ersten Gewitter bereits am späteren Nachmittag im Osten Bayerns ein, am Abend und in der Nacht verlagerte sich dann der Schwerpunkt nach Nordwesten über Thüringen bis nach Niedersachsen.

Monatsniederschlag in nur 12 Stunden
In einigen Teilen Thüringens waren die Gewitterschauer besonders heftig. Neben Hagel gab es vor allem sintflutartige Regenfälle. So sind in der Gemeinde Freienbessingen im Kyffhäuserkreis in nur einer Stunde 35,4 Liter Liter auf einem Quadratmeter gefallen. Bis heute Morgen folgten noch ein paar weitere Schauer, so dass dort insgesamt 50,8 Liter pro Quadratmeter innerhalb von 12 Stunden gefallen sind (vgl. Abbildung 3). Diese Menge entspricht in etwa dem Gesamtmonatsniederschlag, der in dieser Region im Mai üblich ist.

Auch in Erfurt wurde am Abend ein Stundenwert von knapp 30 Litern registriert, und die Abbildung 3 zeigt ferner hohe Niederschlagsmengen auch im Osten Bayerns sowie in Teilen Niedersachsens.

Vollgelaufene Keller und überspülte Straßen  
Feuerwehr und Technisches Hilfswerk (THW) wurden vielerorts alarmiert, um in erster Linie mit Wasser vollgelaufenen Keller auszupumpen. Teilweise wurden aber auch Straßen überspült. In Worbis im Landkreis Eichsfeld fiel zwischenzeitlich der Strom aus, während ein Gewitter über die Stadt hinweg gezogen ist.

Auch heute sind vor allem im Norden Deutschlands kräftigere Schauer und Gewitter zu erwarten, erneut ist auch Starkregen möglich.