Tag der Sonne
Das Umweltprogramm der Vereinten Nationen hat den 3. Mai zum "Tag der Sonne" erkoren. Unser Energielieferant Nummer eins ist natürlich auch zentrales Thema in Sachen Klima und Klimawandel. Denn auch die Aktivität der Sonne wandelt sich.
Natürlicher und menschgemachter Klimawandel
Dementsprechend ist es wichtig festzuhalten, dass Klimawandel ein nicht nur durch den Menschen hervorgebrachtes Phänomen ist. Spricht man in Diskussionen vom "Klimawandel", so ist dabei meist der vom Menschen gemachte Klimawandel gemeint. Nicht vergessen werden darf aber, dass das Klima sich in ständigem Wandel befindet. Und eben das Verhältnis zwischen dem natürlichen Klimawandel und dem Anteil des Menschen an den Veränderungen liefern immer wieder Diskussionsgrundlagen.
Fakten zur Sonne
Unsere Sonne ist ein mächtiger Energielieferant, im Vergleich zu anderen Sternen aber eher mittelprächtig. Sie ist etwa 109 Mal größer als die Erde, 1,39 Millionen Kilometer Durchmesser, und schickt uns die Energie, die wir zum Leben brauchen, im Mittel 1367 Watt auf jeden Quadratmeter. In mittleren 150 Millionen Kilometer Entfernung von der Erde herrscht eine effektive Strahlungstemperatur von etwa 5500°C. Nun ist die von ihr gesendete Energie aber nicht konstant, sondern es gibt aktive und inaktive Phasen der Sonne, die man an Sonnenflecken erkennen kann. Jüngst hat die NASA mit ihrem speziellen SDO-Teleskop ein spektakuläres Zeitraffer-Video veröffentlicht, das die letzten drei Jahre der Sonne in drei Minuten zeigt:
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Die Anzahl und Größe der Sonnenflecken sind Indikatoren für ihre Aktivität, je mehr auftreten, umso mehr Strahlung, insbesondere im UV-Bereich, kommt bei uns auf der Erde von ihr an. Man hat nun herausgefunden, dass ein Sonnenfleckenzyklus eine mittlere Dauer von 11 Jahren hat, aber auch deutlich schwanken kann.
Sonnenflecken und Klima
Klimaforscher sind weiterhin intensiv damit beschäftigt, nun die Auswirkungen auf unser Klima zu untersuchen und zu quantifizieren. Uns Mitteleuropäern dürften dabei insbesondere die Winter der letzten Jahre in Erinnerung sein mit ihren neuen Kälterekorden. Eine Studie aus dem Jahr 2012 konnte nun anhand von der Eisbedeckung des Rheins statistisch untermauern, dass in Jahren geringer Sonnenaktivität bei uns auch extrem kalte Winter vorkommen können. Das internationale Forscherteam um Prof. Dr. Frank Sirocko von der Universität in Mainz fand heraus, dass in 10 von 14 Fällen extrem kalte Winter mit Phasen geringer Sonnenaktivität zusammenfielen.
Dies untermauert eine Beobachtung, die man auch in der Klimahistorie sehen kann. Beispielsweise fällt die "Kleine Eiszeit" Anfang des 15. bis zum 19. Jahrhundert in das Maunder-Minimum, einer längeren Periode, in der die Sonne sehr ruhig war. Dagegen war die Sonne seit der 40er Jahren des letzten Jahrhunderts ungewöhnlich aktiv, bis die Zahl der Sonnenflecken in den vergangenen Jahren deutlich zurückgingen.
Während nun so genannte "Klimaskeptiker" nun die Sonne als einzig maßgeblichen Taktgeber für die Globaltemperatur sehen, warnen Forscher davor, den Anteil der menschgemachten globalen Erwärmung zu unterschätzen.