Der Monat beginnt zweigeteilt
Der Mai beginnt mit einer Zweiteilung beim Wetter. Der Norden Deutschlands liegt im Bodendruckfeld am Rande eines Hochs, das sich von der Nordsee über Schleswig-Holstein hinweg bis zur Ostsee erstreckt. Demnach ist heute besonders in der Nordhälfte reichlich Sonnenschein zu erwarten. Dem gegenüber steht ein ausgeprägtes Tiefdruckgebiet über Frankreich, welches besonders der Mitte und dem Südwesten dichtere Wolkenfelder beschert. Wie sieht die Wetterentwicklung aus?
Die Luftmasse in der Südhälfte Deutschlands ist derzeit recht labil, so dass sich im weiteren Tagesverlauf anfangs im Südwesten, später allgemein in der Südhälfte einige Schauer und Gewitter entwickeln können. Schon in der vergangenen Nacht und den frühen Morgenstunden sorgte diese Luftmasse in Teilen Frankreichs für mitunter recht kräftige Gewitter. Bis zum Donnerstag kommt die feuchte Luft etwas mehr nach Norden voran, so dass der Tiefdruckeinfluss allgemein etwas zunimmt. Dies geht mit vielen Wolken einher, die sonnigen Ecken beschränken sich auf den Norden, besonders die Küstenregionen. In der Südhälfte bleibt die energiereiche und recht labile Luftmasse vorherrschend. Demnach sind abermals einige Schauer und Gewitter möglich, diese können teils auch Hagel und Starkregen sowie Sturmböen bringen.
Zum Freitag hin soll sich ein Tief von der Adria über Österreich in Richtung Südpolen verlagern. Dieses Tief könnte sich intensivieren und besonders dem Osten Bayerns, dem östlichen Sachsen sowie dem Südosten Brandenburgs zeitweise recht kräftige Niederschläge bringen. Die genaue Entwicklung ist jedoch noch nicht sicher. Am Samstag zieht das Tief voraussichtlich nordostwärts ab, wodurch die Niederschläge allgemein nachlassen sollten. Vor allem zum Sonntag sollte sich im Bereich eines Zwischenhochs in vielen Teilen Deutschlands wieder recht freundliches Wetter einstellen. Bei den Temperaturen ändert sich zunächst kaum etwas, meist werden Höchstwerte zwischen 13 und 20°C prognostiziert, am Wochenende kann es sogar noch ein wenig wärmer werden. Für den Wetterablauf in der zweiten Maiwoche sind sich die Modelle nicht recht einig. Wahrscheinlich stellt sich ein Wechsel aus sonnigen und wolkigen Phasen ein, wobei die Temperaturen in etwa der Jahreszeit entsprechen.
Wissenswertes über den Mai
Die Natur holt nun im Mai reichlich auf, teils ist die Flora schon zur Monatsmitte voll ausgetrieben, wenngleich es eine zeitliche Verschiebung von zwei bis drei Wochen von Südwest nach Nordost gibt. Der Monatsbeginn zeigt sich nicht selten wechselhaft, während man in den vergangenen 100 Jahren zum Monatsende mitunter recht stabile Wetterlagen verzeichnen konnte. Selten sind dann noch Temperaturen unter 15°C zu finden. Meist steigen die Temperaturen Ende Mai auf über 20°C, teils auch schon über 30°C an. Im langjährigen Mittel liegt die Durchschnittstemperatur bei etwa 11 bis 16°C. Im Mittel fällt im sogenannten Wonnemonat an 13 bis 18 Tagen Regen. Die durchschnittliche Niederschlagssumme beträgt im Mai etwa 40 Liter pro Quadratmeter auf Rügen, gut 50 Liter in Berlin, 70 Liter in Essen, etwa 80 Liter in Stuttgart und etwas über 100 Liter Regen im Raum München. Diese Regenmengen können im Mai durchaus an einem Tag vom Himmel kommen, da energiereiche Luftmassen und der hohe Sonnenstand mitunter schwere Gewitter mit Starkregen auslösen. Ist die Verlagerungsgeschwindigkeit einer solchen Zelle nur gering, dann können enorme Wassermengen vom Himmel fallen. Schnee ist besonders in der ersten Dekade des Monats möglich, sonst geht es nun auch den letzten Schneeresten der Mittelgebirge an den Kragen. Nur in den höheren Alpenlagen können sich bis weit in den Monat hinein noch mehrere Zentimeter Schnee halten.