Wettervorschau weltweit
Es ist Sonntag, und damit wenden wir unseren Blick wieder einmal auf die 'Hotspots' dieser Welt. Neben Westeuropa wird es diese Woche vor allem in Nordamerika, Japan und Australien interessant.
- Westeuropa: Kaltluftvorstoß bringt Unwettergefahr
Wie wir ja in Deutschland gemerkt haben, macht sich derzeit von Norden her deutlich kältere Luft breit. Dieser Kaltluftvorstoß, der so genannte Trog, beschäftigt in den kommenden Tagen vor allem das westliche Europa. Wie wir in Abb. 1 sehen, reicht dieser "Trog" sogar bis ins nordwestliche Afrika mit möglichem Nachtfrost. Im Gegenzug schieben Tiefs im Mittelmeerraum Warmluft nach Norden, und an dieser Luftmassengrenze können sich teils kräftige, schauerartige und teils gewittrige Niederschläge bilden. Besonders im Osten Spaniens inklusive Balearen, im Süden Frankreichs bis nach Norditalien muss in den kommenden Tagen mit ungewöhnlich viel Regen gerechnet werden (Abb. 2).
- Ostasien
Schon heute beschäftigt ein sehr ausgeprägtes Tief den Norden Japans, deutlich zu sehen mit MeteoEarth in Abb. 3. Es zieht zu Beginn der Woche weiter nordöstlich, sodass die Gefahr von Sturmböen in den höheren Lagen der nördlichsten Japanischen Hauptinsel Hokkaido allmählich abnimmt. Da das Sturmtief jedoch gleichzeitig kalte nördliche Winde mitbringt, kann es in höheren Lagen immer noch zu Unwetterwarnungen von Schneesturm kommen.
In den weiteren Tagen der kommenden Woche rückt für die Region dann mehr und mehr der Süden in den Fokus der Unwettergefahr. Ursache ist die Entstehung eines Tiefs über dem Japanischen Meer, wodurch sehr unterschiedliche Luftmassen aufeinander treffen. Insbesondere, wo auf der Vorderseite sehr feuchte und wärmere Luft tropischen Ursprungs auf die kältere trifft, ist mit sehr kräftigen, gewittrigen Regengüssen zu rechnen. Dies betrifft vor allem auch das östliche China, wie wir in Abb. 4 sehen zum Beispiel zum Dienstag hin die Region um Shanghai.
- Nordamerika: Markanter Kaltluftvorstoß
Ganz ähnlich wie bei uns in der kommenden Woche, nur insgesamt deutlich ausgeprägter wird sich ein Vorstoß kalter Luftmassen für einige Einwohner Kanadas und die USA bemerkbar machen (Abb. 5). Wer sich mit MeteoEarth auf die virtuelle Reise begibt auf der Suche nach der Ursache, wird sicherlich sofort auf das beeindruckende Sturmtief an der Hudson Bay stoßen (Abb. 6). Die wenigen Menschen, die dort wohnen oder forschen, werden sich vor den Orkanböen, die bis Mitte nächster Woche dort auftreten können, sicherlich in Sicherheit bringen müssen.
Aber auch im Mittleren Westen der USA wird der Kaltlufteinbruch sehr unangenehm erlebt werden, vor allem im US-Bundesstaat Montana sollte man in der Nacht zum 30.04. mit orkanartigen Böen rechnen, während die Temperaturen nach unten rauschen, und es auch wieder schneien dürfte. Beeindruckend ist auch der Temperatursturz für Denver, Colorado: während man dort am Montag bei bis zu 26°C im Sonnenschein mit T-Shirt im Freien sitzen kann, ist zwei Tage später bei leichtem Dauerfrost und Schneeregen die Winterjacke Pflicht.(Abb. 7).
Zu Beginn der Woche muss im Südosten der Vereinigten Staaten dagegen weiterhin mit kräftigen Gewittern mit Tornadogefahr gerechnet werden.
- Australien: Tropisches Tief streift Queensland
Schauen wir zum Schluss auf in die südliche Hemisphäre. Hier wird von den Experten für Tropische Meteorologie seit Tagen die Gewitteraktivität über dem Korallenmeer bei den Salomonen nordöstlich von Australien beobachtet. Denn diese wurden in diesem Bereich immer kräftiger, sodass ein tropisches Tief entstand. Dieses war und ist seit Tagen nahezu ortsfest. Durch Luftdruckanstieg in höheren Luftschichten soll es sich jedoch nun in Bewegung setzen und unter Verstärkung zunächst nach Süden und dann nach Westen ziehen.
In der Nacht zum Mittwoch (Ortszeit) wird es nun unmittelbar vor der Ostküste der Kap-York-Halbinsel, Queensland, erwartet (Abb. 8). Dabei besteht nach wie vor die Möglichkeit, dass sich das Tief bis dahin zu einem Zyklonen, also einem tropischen Wirbelsturm verstärkt haben könnte. So oder so muss man dort, im Nordosten Australiens, mit teils kräftigen Regengüssen, starkem Wind und Sturmflut an der Küste rechnen.
Abschließende Bemerkungen: Natürlich kann diese Übersicht nicht alle Gefahrenpunkte der Welt sammeln. Wer auch kleinräumigere Wetterphänomene finden möchte, den ermutigen wir, sich die MeteoEarth App auf sein iPad oder Smartphone zu laden, so hat man in Sekundenschnelle das Weltwetter zum Anfassen im Blick. Hier geht es zu unserer MeteoEarth Seite.