Zeigen sich die Lyriden?

Vor allem im Norden sollte man in den Nächten die Lyriden am Firmament beobachten können.

Während der Süden Deutschlands in den nächsten Tagen mit dichten Wolken und längeren Regenfällen zu rechnen hat, sorgt im Norden Hochdruckeinfluss für teils gute Sicht auf die Lyriden...

Was sind Lyriden?
Bei den Lyriden, die teils auch als "April-Lyriden" bekannt sind, handelt es sich um einen Meteorstrom, der vom 16. bis zum 25. April am Nachthimmel zu sehen ist. Dabei durchquert die Erde auf ihrer Umlaufbahn den durch den Kometen "C/1861 G1 (Thatcher)" hinterlassenen Staubschweif.

Im Bereich der Umlaufbahn des Kometen sind große Mengen von kleinen Gesteinsbrocken und Staubpartikeln vorhanden, die sich vom Kometen bei dessen Annäherung an die Sonne gelöst haben. Treffen diese kleinen Gesteinspartikel auf die Erdatmosphäre, so verglühen sie dort und werden, wenn sie hell genug leuchten, für uns als Sternschnuppen sichtbar. Das Maximum an Sternschnuppen wird in der Nacht vom 21. auf den 22. April erreicht. Vor allem in diesem Zeitraum sollten -insofern die Sichtverhältnisse mitspielen- ca. 20 Sternschnuppen pro Stunde am Himmel zu sehen sein. Bei den Lyriden treten allerdings unregelmäßige Aktivitätserhöhungen auf, 1982 wurden beispielsweise 90 Meteoren pro Stunde beobachtet, sodass zeitweise auch deutlich mehr Sternschnuppen zu beobachten sein könnten. Zu finden sind die Lyriden dabei im Sternbild Leier, welches am späten Abend im Nordosten aufgeht und nachts am östlichen Nachthimmel zu sehen ist.

Wie sind die Beobachtungsbedingungen?

Vor allem im Norden Deutschlands sollten gebietsweise recht gute Beobachtungsbedingungen vorherrschen. Hier sollte nachts bei häufig geringer Bewölkung stellenweise ein ungestörter Blick auf den Sternenhimmel möglich sein. Die Abbildungen 2, 3, 4  und 5 wurden von unserem Multi-Model-MOS berechnet, einem Modell, in welches verschiedene Wettermodelle, als auch Beobachtungswerte aus der Vergangenheit einfließen. Vor allem in der Nacht zum Sonntag deuten sich gute Beobachtungsbedingungen in Großteilen Norddeutschlands an. In der Nacht des Beobachtungsmaximums (vom 21. auf den 22. April) deuten sich bisher vor allem im Nordosten Gelegenheiten zum Beobachten der Sternschnuppen an. Im Süden Deutschlands sind die Bedingungen hingegen durchweg schlecht. Hier dominiert von Freitag bis Samstag statt Auflockerungen Dauerregen und bis zum Montag befinden sich noch zahlreiche Wolkenfelder am Himmel. Wer sich zeitnahe einen genaueren Überblick über die Beobachtungsbedingungen verschaffen möchte, dem sei unsere praktische, umfangreiche und mobile Wetter-App, WaetherPro empfohlen.

Ist der Himmel klar, dann am besten raus aus der Stadt und zur richtigen Zeit beobachten
Egal zu welcher Jahreszeit man Sternschnuppen beobachtet, das durch Häuser, Autos und Straßenlaternen verursachte Streulicht vermindert die Sicht auf die kleinen, meist nur relativ schwach glühenden Himmelsköper deutlich. Entsprechend sei bei geeignetem Beobachtungswetter ein Ausflug an den Stadtrand, oder noch besser in wenig bebautes, ländliches Gebiet mit freier Sicht zu empfehlen. Da der Mond derzeit zunimmt, sollte man die Beobachtung idealerweise zwischen dem Monduntergang und der Morgendämmerung, also etwa von 2.30 bis 5.00 Uhr morgens, durchführen.