Osterrückblick 2013
Nachdem sich der diesjährige März schon durch außergewöhnliche Kälte einen Namen machte, kam natürlich, was kommen musste: Schnee zu Ostern, und das nicht wenig! Vor allem im Osten und Süden Deutschlands konnte sich die vielerorts noch vorhandene Altschneedecke erneut um einige Zentimeter erhöhen.
Zunächst brachte in der Nacht zum Karfreitag das von Frankreich quer über Deutschland nach Nordpolen ziehende Tief „Dieter“ teils kräftige Niederschläge, die vor allem in der Mitte und im Osten als Schnee niedergingen. Besonders viel Schnee hatte dabei die Lausitz abbekommen, hier wurden am Morgen gebietsweise Neuschneemengen von 10 cm und mehr gemessen. Im Nordstau des Harzes sammelten sich lokal begrenzt sogar mehr als 20 cm Neuschnee an. Tagsüber gab es dann in Brandenburg und Berlin noch einige Zentimeter, so wurde in Berlin-Dahlem am Abend eine Gesamtschneehöhe von 15 cm erreicht, die sich aufgrund der anhaltend niedrigen Temperaturen bis zum Ostermontag auf diesem Niveau halten konnte. Annähernd so viel Schnee gab es dort nur einmal an Ostern, nämlich am Ostermontag, den 11. April 1977. Ähnlich kalt und winterlich war es auch an Ostern 1970. Damals brachten Schneegewitter in Berlin-Dahlem am Ostersonntag, den 29. März 10 cm Neuschnee. Dies waren jedoch Einzelereignisse, denn kurz darauf taute der Schnee wieder weg.
In der Nacht zum Karsamstag schneite es im Süden Baden-Württembergs und vor allem am Alpenrand, hier lagen am Morgen ebenfalls einige Zentimeter Neuschnee. In der Nacht zum Ostersonntag folgte dann das nächste Schneetief namens „Erik“ und bewegte sich auf ähnlicher Zugbahn wie „Dieter“ nach Nordosten. Dabei gab es im Süden erneut teils ergiebige Schneefälle, die südlich der Donau mit einigen Zentimetern Neuschnee einhergingen. Die größten Mengen fielen am Alpenrand, dort wurden am Morgen häufig 5 bis teils über 10 cm Neuschnee gemessen. In den übrigen Teilen Deutschlands brachten zumindest gelegentliche Schneeschauer hier und da ebenfalls etwas Schnee, und das während der gesamten Osterzeit.
Auch die Temperaturen zu Ostern sind bemerkenswert. So sank das Quecksilber in Mecklenburg bei Aufklaren Sonntag Früh an der Station Groß Lüsewitz über 3 cm Schnee auf -8,5°C. Im nicht weit entfernten Barth wurde ein Minimum von -7,0 °C registriert. Noch kälter war es nur an der Station Herzberg am Harzrand mit -9,7°C und auf der Zugspitze mit -12,2°C. Zum Vergleich: Der Dekadenrekord für Ende März liegt in Barth bei -10,4°C, gemessen am 21. März 2001. Übrigens war es während der Schneefälle am Karfreitag in Berlin-Dahlem mit einem Maximum von nur +1,3°C der kälteste 29. März seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahre 1908, der Tagesrekord von 1915 lag zuvor bei +2,1°C. Damit waren wir Ende März etwa 10 Grad kälter als normal. In der Südhälfte machte sich am Karfreitag noch mildere Luft bemerkbar und dort wurden immerhin Höchstwerte von 5 bis nahe 10°C erreicht, am Ostersonntag dann aber auch hier kaum noch 5°C.
Die Nacht zu Ostermontag brachte in einigen Regionen bei Aufklaren vor allem über Schneeflächen erneut sehr tiefe Temperaturen. So wurden je nach Bewölkung Tiefstwerte zwischen -1 und -9°C registriert, mancherorts ging damit die kälteste Aprilnacht der ersten Aprildekade seit Beginn der Aufzeichnungen einher. So wurde beispielsweise der bisherige Rekord an der Station Köln/Bonn von -6,7°C, aufgestellt am 08.04.2003, durch -7,5°C ersetzt. Auch in Ostseenähe wie etwa an der Station Barth wurde der bisherige Rekord von -6,3°C vom 09.04.1990 mit dem neuen Wert von -9,0°C unterboten. Jedoch handelt es sich hierbei um weniger alte Datenreihen. Reichen die Messungen bis ins frühe 20. oder gar bis in das 19. Jahrhundert zurück, so blieben die Rekordwerte unberührt. Beispiele für solche ungebrochenen Rekordwerte bilden Potsdam mit -7,3°C, gemessen am 05.04.1911 und Aachen mit -5,4°C, gemessen am 06.04.1929.
Eine weitere extrem kalte Nacht gab es zum Dienstag, wo es in vielen Regionen Deutschlands längere Zeit aufklarte. So sank die Temperatur im Norden und Osten erneut auf rekordverdächtige Werte. In Lübeck wurden immerhin -8,1°C erreicht. An den Stationen Tribsees und Feldberg in Mecklenburg sowie an der Station Heckelberg in Brandenburg wurden -10°C nur knapp verfehlt. Der Kältepol lag jedoch erneut im Harz. So meldete die Station Schierke ein Minimum von -13,6°C und Stiege sogar -14°C. So kalt war es zum gleichen Zeitpunkt nirgends in ganz Mitteleuropa!