Die Folgen der Witterung
Die aktuelle Witterung gibt vielen Landwirten Anlass zur Sorge, auch Hobbygärtner müssen derzeit eher zur Schneeschaufel als zum Spaten greifen. Der Einfluss einer auffällig kalten und spätwinterlichen Witterungsphase kommt deutlich in den Eintrittszeiten der Wachstumsphase zum Ausdruck.
Natürlich schwankt der Beginn des Pflanzenwachstums von Ort zu Ort und von Jahr zu Jahr, aber in diesem März sucht man in der Nord- und Osthälfte vergebens nach Zeichen der Blattentfaltung an den Bäumen oder dem Beginn der Blüte von Schleben und Löwenzahn. Die eingeflossene polare oder arktische Luft macht Acker- und Landarbeiten im Norden und Osten teils unmöglich. Eigentlich müssten die Bauern längst mit der Aussaat beginnen. Die Konsequenz: Es werden bereits jetzt enorme Verluste für die gesamte Saison befürchtet. Landwirte können zudem ihr Vieh nicht auf die Wiesen bringen und müssen die Tiere im Stall durchfüttern – zusätzliche Kosten entstehen. Frost, Schnee und nicht befahrbare Äcker sind momentan ein Dauerzustand und dieser Umstand ist für die zweite Märzhälfte eher untypisch.
Neben der Vegetation ist auch die Tierwelt in der Nord- und Osthälfte Deutschlands betroffen. Naturschützer und Förster melden bereits auffällig hohe Zahlen toter Singvögel, diese kehren meist in der zweiten Märzhälfte aus ihren Winterquartieren zurück. Zum einen können die Zugvögel momentan kaum Nahrung finden und zum anderen ist es deutlich zu kalt. Auch Greifvögel haben es derzeit schwer, denn auf den Feldern verhindert eine geschlossene Schneedecke vielerorts die Jagd auf kleine Nager. In der Nordosthälfte findet man auf den Feldern aktuell eine Schneehöhe von 2 bis 22 cm. Die Situation für Mensch und Tier entspannt sich wahrscheinlich erst im späten Verlauf der kommenden Woche.
Auch im Südwesten Deutschlands hängt die Vegetation deutlich nach. Die Beschaffenheit der Flora und Fauna in dieser Region ist ein wichtiger Indikator für den weiteren Frühlingsverlauf der gesamten Bundesrepublik, denn der Frühling „wandert“ von Südwest nach Nordost. Ein überregionales Beispiel: In Spanien beginnt die Apfelblüte im März, in Stockholm erst Ende Mai.