Weltwetter-Übersicht
Welche auffälligen Wetterereignisse sind in der kommenden Woche zu erwarten? Abbildung 1 zeigt den Extreme Forecast Index (EFI) des Europäischen Zentrums für mittelfristige Wettervorhersagen (ECMWF) für die globale Temperatur am Mittwoch. Der Index deutet auf deutliche Änderungen einzelner Parameter hin, also auf negative sowie positive Abweichungen vom Normalwert. Schauen wir uns ein paar Regionen genauer an.
- Europa
Während es in der letzten Woche bei oft strahlendem Sonnenschein und zweistelligen Plusgraden schon einen Vorgeschmack auf den Frühling gab, sehen die kommenden Tage in weiten Teilen Mittel- und Nordeuropas wieder hochwinterlich aus. Uns erwarten verschneite Landschaften und eisig kalte Nächte. Die Grenze, die derzeit noch milde Luft im Süden von arktisch kalter Luft im Norden trennt, verlagert sich bis zur Wochemitte in den Mittelmeerraum.
Der EF-Index in der Abbildung 1 zeigt die deutlich negativen Temperaturabweichungen, wobei er nicht selten den Wert -1 annimmt. Kurzum: Die Temperaturen weichen also extrem von den für die Jahreszeit üblichen Normalwerten ab, wobei sie auch in Deutschland durchaus rekordverdächtig sind. Schließlich wird in den Nächten der kommenden Woche besonders in der Nordhälfte Deutschlands strenger Frost mit Werten unter -10°C erwartet, bei klaren Nächten über Schnee kann das Quecksilber auch gut und gerne mal örtlich unter -15°C sinken. Temperaturen, die eher in den Hochwintermonaten Januar und Februar anzutreffen sind, als Mitte März.
- Mittelmeerraum
Der arktische Trog greift also in der kommenden Woche bis in den Mittelmeerraum aus, womit es dort gebietsweise zu heftigen Schauern und Gewittern kommt. Im Bereich der höhenkalten Luft kann es vor allem in den Gebirgen im Norden Spaniens nochmals zu Schneeschauern und demnach zu einem Wintereinbruch kommen. Auch im Balkan und in Teilen Italiens sind Schneeschauer möglich.
Von den Modellen werden im Mittelmeerraum teilweise sehr ergiebige Niederschlagsmengen berechnet, die durchaus Unwetterpotential haben (vgl. Abbildung 3). Zudem weht der Wind zeitweise stürmisch, so dass besonders in Spanien, Südfrankreich, später auch mehr auf den Balearen und in Italien wiederholt Sturmböen, zum Teil schwere Sturmböen drohen (vgl. Abbildung 4).
In den Alpen (Schwerpunkt voraussichtlich Ostalpen) ist vielerorts mit einer hohen Neuschneeauflage zu rechnen.
- Südamerika
Weite Teile Argentiniens sind im Verlauf der neuen Woche verhältnismäßig kühl (vgl. Abbildung 5). Grund dafür ist ein Tiefdruckgebiet über dem Südatlantik, das in den nächsten Tagen nach Osten abzieht und auf seiner Rückseite von der Arktis her kalte Luft nach Patagonien lenkt.
- Australien
Im Süden Australiens ist es erneut richtig sommerlich und für die Jahreszeit zu warm (vgl. Abbildung 5). An der Westflanke eines ausgedehnten Hochs über Neuseeland wird subtropische Luft an die Südküste gelenkt. So werden in Melbourne bis Wochenmitte weit über 30 Grad erreicht. Erst in der zweiten Wochenhälfte kommt es dann zu einer recht markanten Abkühlung, sobald der Wind auf Süd dreht.