Staubstürme in Ostasien

In Asien tritt derzeit "Gelber Sand" auf. Wie dieser entsteht und warum Sandstürme auch gesundheitsgefährdend sind:

Derzeit wirbeln einige Staubwinde aus dem innerasiatischen Kontinent ostwärts Richtung Japan. Sie sind nicht nur ein meteorologisches Phänomen, sondern auch toxikologisch interessant. Die Winde treten vorrangig während der Frühlingsmonate auf.

Derzeit befindet sich noch der winterliche Nordost-Monsun über Asien. Er gehört zur tropischen "Hadley-Zirkulation", welche wiederum abhängig vom Sonnenstand im Jahresverlauf ist. Im aktuellen Übergang vom Winter zum Frühling wandert die Sonne wieder mehr nach Norden, die Tage auf der Nordhalbkugel werden wieder länger. Fachlich korrekt steht sie am 21.3. genau über dem Äquator im Zenit.

Klimatologisch bedeutet dies, dass am Boden aufgrund dieser Hadley-Zirkulation trockene Winde vom asiatischen Kontinent zum Indischen Ozean wehen. Dort erwärmt, wird sie zum Aufsteigen gezwungen. In der Höhe strömt die abgekühlte Luft in Gegenrichtung wieder auf den Kontinent und sinkt da ab, wobei sie sich wieder erwärmt. So kommt der Kreislauf zustande.

Monsun-Umkehr bringt "Gelben Sand"
Dieser Tage findet eine sogenannte Monsun-Umkehr statt, das heißt die Abwinde über Asien wehen weiter kontinentwärts anstatt Richtung Meer. Damit wehen milde Frühlingswinde über das Festland, wodurch die ostasiatischen Bewohner Chinas, Koreas und Japans nicht nur rekordverdächtige Wärme, sondern auch aufgewirbelten Wüstenstaub um die Ohren geweht bekommen.

Aktuell befindet sich über Nordost-China ein Tiefdruckgebiet, gefolgt von sehr straffer Westströmung. Diese Situation ist ideal für das weite Transportieren von aufgewirbeltem Staub aus der Wüste Gobi und anderen brachen, längst überweideten Landschaften. "Gelber Sand" nennt man das - oder auf japanisch "K?sa".

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Sandstürme gefährden Gesundheit
Sandstürme kennen wir ja bereits, zum Beispiel aus der Sahara, von wo her Staub über den Atlantik oder auch mal zu uns nach Mitteleuropa transportiert wird. Auch der Gelbe Sand in Asien hat seine Schattenseite. Wortwörtlich sorgt er nicht nur für eine Verdunklung des Himmels, auch toxikologisch betrachtet werden nämlich aus den verschmutzten ehemals industriellen Ursprungsgebieten giftige Stoffe, Schwermetalle, Bakterien, Schwefel, Kohlenmonoxid u.v.m. mitgetragen. Das bedeutet nicht nur für den Menschen eine Belastung der Atemwege und Gesundheit. Die Fauna kämpft mit vergifteten Futterpflanzen, die Flora ihrerseits mit kontaminierten und versauerten Böden.

Maßnahmen betreffen die Entgegenwirkung der Wüstenausbreitung durch Anpflanzen von Bäumen. Wegen des starken Windes in den freien Wüstengebieten ist dies jedoch nur schwer in die Tat umsetzbar.